Die Kobra ist ohne Zweifel eine sehr faszinierende Kreatur, majestätisch, geheimnisvoll, gefährlich und tödlich. Geradezu prädestiniert, um als Bandname für eine Metalband herzuhalten. Das dachten wohl auch 5 Peruaner, die hier mit „To Hell" ihr zweites Album präsentieren. Und dieses stellt eine gehörige Steigerung zum allenfalls „guten" Debüt „Lethal Strike" dar.

COBRA haben sich völlig dem traditionellen Metal verschrieben und schaffen hier ein Tondokument, das eine Authentizität besitzt, welche vielen der heutigen Metal-Releases abgeht. Soundlich klingt es ziemlich ungeschliffen, das ist aber durchaus positiv zu werten. Man hebt sich dadurch wohltuend von den ganzen Plastikproduktionen der letzten Zeit ab, indem man es geschafft hat, quasi den Livesound auf Konserve zu bannen. Nicht, dass COBRA in irgendeiner Weise originell oder gar eigenständig sind.

Viele Zitate der NWOBHM und des Teutonenstahls werden verwendet, allerdings spielen die Latinoboys ihre Musik mit solch einer großer Hingabe und dämonischer Lust, dass man sich als Fan der guten alten Zeiten ihr kaum entziehen kann. Sänger „El Sucio" (der Dreckige) ist zwar alles andere als ein herausragender Vokalakrobat, hat aber eine geile Röhre, die passt wie der Arsch auf den berühmten Eimer. Mit seinen unzähligen spitzen Screams ist er allerdings wohl nicht jedermanns Sache und dürfte polarisieren. Heraus ragen ebenso die vielen förmlich explodierenden Doppel-Leads der beiden Gitarreros Nito Mejía/ Andrés Rhor, die sich beinahe in einen Rausch spielen.

Die 8 gebotenen Stücke sind zumeist pfeilschnell, doch es gibt auch eine rockigere Seite von der Schlangentruppe aus Lima. Eigentlich fällt nur der Opener leicht ab, da er mit über 8 Minuten seine Längen hat. Der Rest kann sich hören lassen und stellt bestes Headbangerfuter dar. Leider sind es nur 8 Songs in knapp 41 Minuten. Das ist zwar zugegeben etwas kurz, aber macht definitiv Lust auf mehr und ehrlich gesagt kann ich es kaum erwarten die COBRA live auf hiesigen Bühnen bei Festivals wie dem KEEP IT TRUE, SWORDBROTHERS oder dem HEADBANGERS OPEN AIR zu begrüßen. (Ralf)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 40:52 min
Label: Van Records
Veröffentlichungstermin: 02.05.2014