Deep Machine - Rise Of The Machine

deepmachine riseofthemachineDas wurde aber Zeit, dass die Briten DEEP MACHINE endlich einen Longplayer veröffentlichen. Gegründet wurde die Band nämlich bereits 1979 (!). Zwischen 1980 und 1983 brachte man jedes Jahr ein Demo raus und wurde damals als „coming attraction" gehandelt. Leider gelang es dennoch nicht, einen Deal zu ergattern, was einen aufgrund der Qualität der Songs verwundert. Aber das ging unzähligen Acts der NWOBHM-Ära ähnlich. Wenn man so liest, dass sich bereits Mitglieder solcher Kultacts wie TOKYO BLADE, ANGEL WITCH, BLIND FURY, BATTLEZONE oder VARDIS im Line-Up tummelten, so schnalzt der geneigte NWOBHM Fan wohlig mit der Zunge. Drei der alten Mitstreiter wollen es anscheinend noch einmal wissen und bringen endlich nach den beiden EPs „Deep Machine" und „Wispers In The Black" vorliegendes Debütalbum raus.

Dieses „Rise Of The Machine" betitelte Werk vereinigt alle Tugenden dieser Stilrichtung unter einem Hut. DEEP MACHINE setzen auf Abwechslung im Songwriting, allerdings ist hier auch nicht alles Gold was glänzt. Die Produktion ist recht gelungen. Sehr erdig und natürlich, so klingen die etwas angestaubten Songs zeitgemäß. (Der Bass-Sound ist Killer!)

Eröffnet wird der Reigen mit „The Wizard" relativ unspektakulär. Ein guter Rocker, der mich etwas an SAXON erinnert, leider zündet der Refrain nicht wirklich. Das Nachfolgende „The Gathering" ist da schon aus anderem Holz geschnitzt. Ein echter Knaller mit stampfendem Rhythmus und einem zwar sehr einfachen, aber einprägsamen Refrain, der sich sofort festfrisst. „The Gladiator" hat definitiv etwas von „Warriors Of The World" von MANOWAR, nur eben besser. Eine Hymne par excellance. „Warhead" ist eine etwas flotter angelegte Nummer, mit einem ziemlich simplen Riff, das sich zu oft wiederholt. Der Refrain ist einfach billig. Sorry!

Dafür entschädigt „Black Priestess" auf ganzer Linie. Dieser Song ist einfach phänomenal und könnte eher von einer mystischen US-Metal-Band wie HEIR APPARENT, CRIMSON GLORY oder QUEENSRYCHE stammen. Gänsehaut pur! „Hell Forest" galoppiert mit Killerhooks durch die Zielgerade. Hat auch diesen US-Metal-Touch und ist bisher eines der Highlights des Silberlings. „Witchild" ist NWOBHM pur und beweist mal wieder, das diese Spielart des Metals einfach zeitlos ist. Weiter geht's mit „Celeprophile", das dem Vorgängertrack ziemlich ähnelt. Auch qualitativ! „Killer" ist sogar noch einen Tacken besser. Purer Metal ohne Firlefanz. „Whispers In The Black", der Titelsong der gleichnamigen EP ist ebenfalls eine Nummer, die jeden NWOBHM-Freak in den Wahnsinn treiben wird. Besser kann man diesen Stil kaum spielen. Hier stimmt einfach alles: Riffs, Stimme, Soli, Hooks. Der Rausschmeißer „Iron Cross" ist ein echt guter, hymnischer Smasher, der weder herausragt noch wesentlich abfällt.

Fazit: Das Album hat zwar auch einige wenige schwächere Momente, aber die positiven Aspekte überwiegen hier deutlich. Mehr als die Hälfte des gebotenen Materials ist weit über dem Durchschnitt. Deshalb kann ich nur jedem Freund nostalgischer Metalklänge raten, das Teil mal abzuchecken. Es lohnt sich. (Ralf)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 45:52 min
Label: High Roller Records
Veröffentlichungstermin: 25.04.2014

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