Voyager - V

voyager vDie Australier VOYAGER dürften hierzulande noch eher unbekannt sein, obwohl es die Band bereits seit 15 Jahren gibt und „V“, wie der Name schon vermuten läßt, bereits das fünfte Album der Band ist. Wer die Band live erleben will, der sollte dieses Jahr auf das Prog Power Europe fahren, wo die Band ihren zumindest bisher einzigen Auftritt in Europa haben wird.

Angekündigt wird der Fünfer als Band „die wie keine andere klingt“. Das klingt weit hergeholt, in Zeiten, in denen jede Garagenband Alben herausbringen kann und in der es so viele Veröffentlichungen gibt wie nie oder selten zuvor. Tatsächlich erinnern sie mich öfter mal an die leider aufgelösten ABOVE SYMMETRY aus Norwegen. Und das ist ja schonmal nicht der schlechteste Vergleich.

Der Opener „Hyperventilating“ beginnt mit elektronischen Klängen, die zunächst eine Band Richtung DEPECHE MODE vermuten lassen. Nach wenigen Sekunden wandelt sich der Song (dessen erstes Wort passenderweise „Breathing“ ist) jedoch in einen eingängig rockenden Song, der gerne auch mal etwas heftiger werden kann und sich sehr angenehm hören läßt. Und wer schon keine Angst vor Elektroklängen hat, der braucht sich auch nicht vor Streichern zu fürchten, die VOYAGER geschickt in „Breaking Down“ einflechten, der herrlich rockig daherkommt. Den Refrain kann man schnell mitsingen; ob das dann noch Prog ist, darüber darf gestritten werden. Dafür ist der Song aber ein echter Ohrwurm und noch längst nicht der beste Song auf der Scheibe.

Um den Titel dürfen sich „Embrace The Limitless“ und „Season Of Age“ streiten. Während ersterer so abgespact beginnt wie „V“ insgesamt und dann gleich mit dem Refrain einsteigt sind die Strophen zwar weniger aufregend, aber immer noch gut. Und für diesen Refrain würden andere töten. Absoluter Anspieltip. „Season Of Age“, leider schon der letzte Song des Albums, beginnt ruhig, baut dann langsam Spannung auf und ist im Vergleich zum Rest der Platte ziemlich hart und und düster. Aber auch das großartige „It's A Wonder“ sollte man mal gehört haben.

Insgesamt ist „V“ eine durch und durch hörenswerte Platte, die mehr bietet, als sie auf den ersten Blick zu erkennen gibt. Beim ersten Hören wirkt sie noch recht unspektakulär, doch wenn man genau hinhört, entdeckt man immer mehr kleine Details, die die Platte erst so hörenswert machen. Immer wieder spielt man auch mit kleinen Samples, die aber nie künstlich hinzugefügt wirken. Die Platte verströmt eine positive Energie und geht phasenweise doch eher Richtung Pop als in Richtung Metal. Oft rockt man einfach ruhig vor sich hin, nur um dann doch wirklich heftig wieder durchzubrechen.

„V“ ist ein schönes, abwechslungsreiches Album auf einem hohen Niveau, das nur ein paar Ausreißer nach oben hat, aber keine nach unten. Auch wird hier ordentlich gerockt und nicht gefrickelt um des Frickelns willen, wie dies Progbands ja gerne vorgeworfen wird.  Das hier ist eine Scheibe, die bei mir auf jeden Fall noch öfter laufen wird. Live soll die Band ja auch recht gut sein und daher freue ich mich jetzt schon auf ihren Auftritt auf dem Prog Power Europe. (Anne)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 54:43 min
Label: IAV Records
Veröffentlichungstermin: 27.06.2014

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden