Timo Tolkki's Avalon - Angels Of The Apocalypse

timotolkkisavalon angelsoftheapocalypseFast auf den Tag genau vor einem Jahr hat TIMO TOLKKI den ersten Teil seiner Metaloper, names „The Land Of New Hope“ veröffentlicht. Da hat man eigentlich noch gar nicht mit einem Nachfolger gerechnet, aber da ist er nun. „The Land Of New Hope“ konnte mich seinerzeit nicht wirklich überzeugen, war aber auch nicht schlecht und als alter STRATOVARIUS-Fans muß man sich ja zumindest mal anhören, was der Herr Tolkki so fabriziert.

Auch dieses Mal hat er eine ganze Schar von Gästen ins Studio eingeladen. Außer Elize Ryd von AMARANTHE ist jedoch keiner dabei, der auch schon auf dem ersten Album mitgewirkt hat. Nichtsdestotrotz stehen insbesondere am Mikro mal wieder alles andere als unbekannte Namen: Floor Jansen (NIGHTWISH), Simone Simons (EPICA), Fabio Lione (RHAPSODY OF FIRE), David DeFeis (VIRGIN STEELE), Zachary Stevens (CIRCLE II CIRCLE, Ex-SAVATAGE), die männlichen davon gehören allesamt zu meinen Lieblingssängern. Einzig Caterina Nix ist bisher eher unbekannt.

Für STRATOVARIUS-Fans dürfte auch die Instrumentalfront interessant sein, denn die besteht aus dem fast kompletten „Dreamspace“-Line Up mit Tuomo Lassila an den Drums und Antti Ikonen am Keyboard. Gitarre und Bass wurden von Timo Tolkki selbst eingespielt.  Soweit zu den technischen Details, kommen wir mal zur Scheibe selbst.

„Angels Of The Apocalypse“ ist düsterer geworden als „The Land Of New Hope“. Düsterer und auch härter. Es gibt weniger Streicher und mehr Gitarren. Und das ist auch gut so.  Direkt nach dem Intro geht es mit „Jerusalem Is Falling“ gleich richtig zur Sache, mit seiner Opulenz erinnert der Song auch gerne mal an RHAPSODY, ist aber weniger verspielt. Am Mikro begeistert passend zur Instrumentierung Fabio Lione. Aber auch „Destroy The Century“, mit Floor Jansen am Gesang schafft den Spagat zwischen rockig und opernhaft, etwas, was ich auf dem letzten Album noch vermißt habe.

„Rise Of The 4th Reich“ beginnt der Thematik entsprechend schön hart, doch dann merkt man, auf wen dieser Song zugeschnitten ist: David DeFeis gibt sich die Ehre und der Song ist besser, als alles, was der gute Herr selber in letzter Zeit so produziert hat.  Dafür klingt „Stargate Atlantis“ dann aber ganz fies nach alten STRATOVARIUS, es gibt auch die typischen STRATO-Gesangslinien und so klingt der Song etwas nach Recycling alter Songideen. Auch die Sänger können hier nicht so überzeugen. Allerdings ist das dann auch schon der Tiefpunkt des Albums (und der ist nicht besonders tief).

Mit „Angels Of The Apocalypse“ zeigt Timo Tolkki, daß er das Songschreiben immer noch drauf hat. Seien es jetzt harte Songs wie „Neon Sirens“ oder aber ruhige Songs wie „You'll Bleed Forever“ (obwohl ich sagen muß, daß mir hier das Schlagzeug einen Tick zu sehr im Vordergrund steht) oder „High Above Me“, bei dem Elize Ryd nur von einem Klavier und einem dezenten Chor begleitet wird (und dabei nochmal zeigt, wie positiv sie sich in den letzten Jahren entwicklet hat).  Und beim Titelsong dürfen dann auch endlich wieder die Streicher, die man fast schon etwas vermisst hat, endlich wieder ran. Herrlich dramatisch, ja episch und dennoch hart rockend kann der Song wirklich überzeugen.

Auf seinem neuesten Album hat Timo Tolkki wohl endlich wieder zu alter Stärke zurückgefunden. Daß er der Kopf hinter STRATOVARIUS war, hört man nur noch wenig heraus. Gleichzeitig haben die Kompositionen mehr Power als die des Vorgängers und auch die Sänger passen besser. Fand ich bei „The Land Of New Hope“ noch, daß das Album einen eher faden Beigeschmack hat, kann ich „Angels Of The Apocalypse“ jedem Powermetalfan oder Fans von Sachen wie AVANTASIA nur ans Herz legen. (Anne)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 52:17 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 16.05.2014

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