Noturnall - Noturnall

Noturnall NoturnallBrasilien hat sich im Laufe der Jahre mit SEPULTURA oder KRISIUN nicht nur im Krachsektor des Heavy Metal einen Namen gemacht, sondern mit ANGRA, SHAMAN oder HANGAR auch einige beachtliche Power Metal Bands hervorgebracht, auch wenn man ehrlich sagen muss, dass alle diese genannten Bands ihren Zenit bereits längst überschritten haben. Also was macht man, wenn die eine Band nicht mehr so gut läuft, man gründet eine neue. So war das bereits um 2000 herum mit ANGRA und SHAMAN der Fall und das gleiche Spiel findet nun mit SHAMAN und NOTURNALL seine Fortsetzung.

NOTURNALL sind mit Ausnahme von Ricardo Confessori personengleich mit SHAMAN. Verstehen muss man das nicht, man kann sich die Intention dahinter vielleicht so vorstellen, dass NOTURNALL musikalisch deutlich moderner ausgerichtet sind und zudem mit Aquiles Priester einen der besten einheimischen Schlagwerker im Line-Up aufzuweisen haben, der bereits bei DREAM THEATER vorspielen durfte.

Ob das ausreicht, um tatsächlich eine weitere eigenständige Band zu rechtfertigen, diese Frage müssen sich NOTURNALL gefallen lassen, wobei das unterm Strich gar nicht so wichtig ist, denn das selbstbetitelte Debüt besitzt so wenig Ausstrahlung, dass in Zentraleuropa sowieso nur ganz wenige Metalfans Notiz von NOTURNALL nehmen werden.

Die grundsätzliche musikalische Ausrichtung zwischen Modern Thrash Metal, Power Metal und Progressive Metal lässt bereits Skepsis aufkommen, aber wenn das Ganze dann songschreiberisch so dermaßen daneben geht wie hier, dann wird die Sache schnell zum Ärgernis und man fragt sich, warum sich Russell Allen bereit erklärt hat, hier nicht nur Gastvocals beizusteuern (beim Song „Nocturnal Human Side"), sondern die Scheibe gleich auch komplett mitzuproduzieren; erschreckenderweise klingt der Sound von „Noturnall" genau so klinisch, übersteuert und übertrieben modern, wie man das eigentlich nicht haben will.

Zu gute halten kann man der Band, dass Thiago Bianchi ein recht vielseitiger Sänger ist, der das derbe Shouting sowie den melodischen Gesang ganz vernünftig drauf hat, und wie nicht anders zu erwarten, zieht auch Aquiles Priester an den Drums mächtig vom Leder. Wer auf komplexes Drumming steht, wird hier auf jeden Fall gut bedient sein.

„Noturnall" beinhaltet bei einer Spielzeit von knapp 50 Minuten genau zehn Songs, und ich denke es sagt alles, dass ich von diesen keinen einzigen guten Gewissens empfehlen kann, noch nicht einmal die Zusammenarbeit mit Russell Allen. Ein Großteil des Materials klingt abgehackt, undurchdacht, beliebig, belanglos...nach drei Mal hören habe ich echt gar keinen Bock mehr auf diese Platte und das kommt wirklich nur ganz selten vor. (Maik)

Bewertung: 5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 47:07 min
Label: Metalville
Veröffentlichungstermin: 28.03.2014

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