mekongdelta inamirrordarklyFans von MEKONG DELTA müssen ziemlich leidensfähig sein. Nicht nur, daß die Band nur sehr selten live auftritt und man dann sehr weite Anfahrtswege in Kauf nehmen muß, nein, sie gehören auch nicht zu den Bands, die jedes Jahr ein neues Album auf den Markt kotzen. Doch jetzt gibt es Grund zur Freude, denn zum ersten Mal seit 4 Jahren ist mit „In A Mirror Darkly“ ein neues Studioalbum der Band erschienen.

Wenig begeistern kann dabei zunächst das Coverartwork – aber gut, MEKONG DELTA haben eigentlich noch nie durch quadratische Kunstwerke geglänzt. Lassen wir das grünlich-schwarze Dreiecksdings also mal links liegen und wenden wir uns der Musik zu. Mit „Introduction“ und „Ouverture“ hat das Album gleich zwei instrumentale Intros, von den insbesondere das zweite sehr genehm ist. Typisch MEKONG DELTA, aber dennoch etwas eingängiger und melodischer geraten. Ein Ausblick auf die ganze Scheibe?

Nein, denn auch die ist typisch MEKONG DELTA. „The Armageddon Machine“, der erste Song mit Gesang bietet die für die Deutschen typischen Songstrukturen, für meinen persönlichen Geschmack ist der Gesang aber größtenteils viel zu abgehackt. Ich mag Martin LeMars Stimme mit mehr Melodie viel lieber. Deshalb gefällt mir der Song gegen Ende auch immer besser.

Im Großen und Ganzen sind MEKONG DELTA jedoch auch auf „In A Mirror Darkly“ eben einfach MEKONG DELTA. Harte Thrashgewitter treffen verworrene Melodien, auch der Gesang hilft einem aus diesem Irrgarten nicht raus und man muß das hier wohl schon mögen oder am besten gleich selber Musiker sein um dieses Album vollständig würdigen zu können.

Etwas störend finde ich den Sound, bei dem oft die Gitarren im Vordergrund stehen, und vor allem die Drums irgendwo im Hintergrund verschwinden, aber auch der Gesang oft einfach zu leise abgemischt ist. Eine Ausnahme bildet das schräge, aber gleichzeitig ziemlich coole „Hindsight Bias“. Da stehen die Drums dann etwas zu sehr im Vordergrund. Das soll zwar wohl so sein, ist aber trotzdem seltsam. Etwas ungewöhnlich, aber trotzdem einer meiner Favoriten auf dem Album ist der letzte Song, „Mutual Messiah“, der zwar ziemlich verfrickelt ist, aber auch mit seinem leichten Swing-Einschlag begeistern kann. Bis auf den langgezogenen Piepton am Ende. Einen Tinntitus für jedermann?

Alles in allem jedoch ist „In A Mirror Darkly“ - wie schon mehrfach erwähnt – ein Album, das eigentlich jedem Fan gefallen sollte und das keinen, der bisher mit der Band nichts anfangen konnte, zum MEKONG DELTA-Fan mutieren lassen wird.  (Anne)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 45:10 min
Label: SPV/Steamhammer
Veröffentlichungstermin: 25.04.2014

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