Jackson Firebird - Cock RockinWow, das ist das Erste, was mir zu dieser Platte einfällt. Nur selten hat mich eine Band auf Anhieb dermaßen begeistert, erfreut, überrascht und umgehauen. Unter der Beschreibung „Cock-Rock" werden sich viele erst einmal nichts vorstellen können, doch das ändert sich nach dem ersten gehörten Song bereits. Wobei einen Song zu hören bei JACKSON FIREBIRD absolut nicht ausreicht, da die Band vor Abwechslung nur so strotzt!

Bereits live haben mir JACKSON FIREBIRD sehr gut gefallen, dass allerdings die Energie einer Liveshow gut eingefangen wird, hat man eher selten. Daher habe ich mir von der bisher einzigen Studioplatte der beiden Australier auch nicht unbedingt viel erhofft. Doch bereits nach dem ersten Song „Cock Rockin'" war klar, dass die Scheibe gut sein muss. Bereits da zeigen die Jungs nämlich, was sie nicht machen – sich an Regeln halten. Und genau das gefällt mir an JACKSON FIREBIRD so gut, zuletzt habe ich das nur bei SIMEON SOUL CHARGER erlebt. Manch einem mag das eventuell zu viel sein, zu viele Tempowechsel, zu viel Abwechslung oder gar zu wenig System. Für mich klingt die Band auf der gesamten Platte aber einfach nur extrem vielseitig und abwechslungsreich. Dadurch kommt bei keinem Song Langeweile auf, ob es sich nun um die coolen, doch recht simplen Lyrics von „She Said" handelt oder um den Geschwindigkeitsrausch gegen Ende von „Cock Rockin", kein Song ist wie der andere. Zumindest nicht so, wie man das heute gewohnt ist. Dabei mixen Mr. Harvey und Mr. Hudak perfekt die vielen unterschiedlichen Stile aus ihrer Heimat Australien, genaue Angaben sind hier allerdings kaum möglich, da es einfach zu viele unterschiedliche Genres sind. „Rock Solid" kommt zum Beispiel als klare Bluesnummer daher, wohingegen das darauf folgende „Quan Dang" (genialer Titel) viele Parallelen zu RAGE AGAINST THE MACHINE besitzt.

Aber auch in den Songs selbst können es die beiden Herren nicht lassen, unzählige Pausen und Tempowechsel einzubauen. Bei dem etwas träumerischen „Goin Out West" schlägt Drummer Dale zum Beispiel mitten im Song auf irgendwelchen Kisten herum. Vermutlich handelt es sich dabei um die gleichen, welche live zum Einsatz kamen. Dies erzeugt dann keinen schlechten Sound, sondern einfach einen sehr speziellen, der den Song zu etwas ganz Besonderem macht. Auch Ohrwürmer liefern JACKSON FIREBIRD, bereits nach einmaligem Hören von „Red Light" kann man gar nicht mehr aufhören den Text mitzusingen. Allerdings sollte man das nicht falsch verstehen, wirklichen Tiefgang besitzen die Texte nicht. Auf Anhieb ist das aber wirklich das Einzige, was ich an „Cock Rockin'" auszusetzen habe. Mit „Little Missy" ist noch eine ordentliche Rock'n'Roll-Nummer enthalten mit sehr coolen Tempowechseln und grandiosem Solo gegen Ende. Bei „Can Roll" zeigt sich deutlich, welche Kraft gut gesetzte Pausen doch haben können, das danach einsetzende Riff kommt trotz seiner Einfachheit gleich um ein zehnfaches stärker beim Zuhörer an. Auch bei „Sweet Eloise" rappt sich Schlagzeuger Dale wieder durch die Textzeilen, allerdings diesmal durch ein abgenommenes Megaphon – sehr interessanter Sound. Mit „Red Hair Honey" beenden JACKSON FIREBIRD ein rundum gelungenes Album.

Zum Sound lässt sich, außer dass er perfekt zum Stil der Band passt und super klingt, nicht viel mehr sagen. Für mich landen JACKSON FIREBIRD mit „Cock Rockin'" einen absoluten Volltreffer. Selten habe ich ein solch cooles Debüt gehört. Man darf allerdings keine Scheuklappen anhaben, das Album ist sehr genreübergreifend und speziell. Dennoch sollte es meiner Meinung nach jeder mal gehört haben, und live sollte man sich die Jungs bei jeder erdenklichen Gelegenheit anschauen. (Pascal)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 35:45 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungsdatum: 28.03.2014

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