Mosgenerator Electric Mountain MajestyVor etwa zehn Jahren wurde diese Formation in Port Orchad im US-Bundesstaat Washington von drei bereits erfahrenen Musikern gegründet. Am bekanntesten dürfte Drummer Shawn Johnson sein, der schon bei den Grungern MIND FUNK in die Saiten griff. MOS GENERATOR hingegen frönen eher einem Sound im Spannungsfeld von Stoner Rock und Doom Metal. Direkt zu Beginn haute das Trio drei Alben in zwei Jahren heraus, bevor es ein wenig still um sie wurde. Vor zwei Jahren erschien "Nomads", das ihnen beim aktuellen Doomtrend mehr Aufmerksamkeit bescherte, ebenso wie die letztjährige Tour mit den Szenevätern SAINT VITUS. Nun steht "Electric Mountain Majesty" in den Regalen, mit dem es weiter nach vorne gehen soll.

Ich muss jetzt hier wohl keinem erzählen, dass bei Bands, die musikalisch derart gelagert sind, ein gewisses Quartett aus Birmingham einflusstechnisch seine Finger im Spiel hat. So ganz offensichtlich wollen es die US-Amerikaner zu Beginn aber nicht rauslassen und gehen mit "Beyond The Whip" recht räudig zu Werke. Mehr MOTÖRHEAD als BLACK SABBATH gibt es noch beim ruppigen Titelsong, ansonsten regieren die schweren Klänge. Auch das Organ von Sänger und Gitarrist Tony Reed ähnelt, wenn er nicht gerade solche deftigeren Stück nach vorne schreit sehr der von Ozzy.

Das breite Riff von "Nothing Left But Right" rockt im Anschluss an den Opener schön lässig und ähnelt in der Herangehensweise späteren TROUBLE, als diese Classic Rockzitate in ihren Sound einbauten. Ganz so konsequent ziehen MOS GENERATOR diese Linie nicht durch, sondern bleiben eher auf Nummer sicher im angestammten Metier. Psychedelische Klänge sind ihnen allerdings auch nicht fremd, wie "Enter The Fire" erkennen lässt, dessen atmosphärische Strophe vor allem von Scooter Haslips Bass getragen wird. Zur Strophe hin zieht die unheilvolle Schwere dann bissig an. Jene wechselt sich bei "Black Magic Mirror" schön mit rauchgeschwängerten Motiven ab, bis sich zum Ende des Titels hin beide Elemente vereinen und an CATHEDRAL denken lassen.

De etwaigen Parallelen zu den Doom-Urvätern gehen die Herren zwar auch mit dem an der NWOBHM geschulten "Breaker" aus dem Weg, doch bei "Spectres" ist das Trio zu nahe am Original dran. Keine Ahnung, welcher Titel von "Vol. 4" hier Pate stand, aber auf dem Meilenstein hätte die Nummer bequem Platz gefunden. Auch bei "Neon Nightmare" betätigen sie sich wie ORCHID als reine Legaten. Kommt die Strophe druckvoll und aggressiv, so adaptiert man das Hauptthema von "Hole In The Sky" im Refrain. Der vielleicht stärkste Song "Early Mourning" hat zwar auch einen starken Hang zu den schwarzen Samstagen, doch das psychedelische Zwischenspiel und die durchgehende Melancholie machen doch den Unterscheid aus.

Weitere Merkmale ihres eigenen Sounds ist der deutlich groovigere Ansatz, vor allem beim Schlagzeugspiel des Ex-Grungers Johnson. Das verleiht den Stücken eine Lockerheit und eine rockige Attitüde, die auch mal ins Bein und nicht nur in die Nackenmuskulatur geht. Alle Lieder kommen recht kompakt und ohne viel Schnörkel daher, was den Zugang erleichtert, doch manches Mal hätte ich mir gewünscht, dass MOS GENERATOR ein wenig ausladender agieren. Mit "Electric Mountain Majesty" können sie in der stetig wachsenden Zahl an Huldigern der schweren Klänge durchaus neue Freunde finden, doch die Konkurrenz schläft nicht. Da auch immer mehr Formationen auf den Markt drängen, reicht das Album bei aller Qualität, einfach nicht ganz aus, um sich entscheidend durchzusetzen. (Pfälzer)

Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 42:27 min
Label: Listenable Records
Veröffentlichungstermin: 28.03.2014

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