vandenplas chroniclesoftheimmortalspathonePuh, was ein Brocken. Das fängt schon mit dem endlos langen Namen an und dann muß man erst mal so richtig ausholen, um zu erklären, um was es auf der Scheibe überhaupt geht und warum es sie überhaupt gibt. „Chronicles Of The Immortals – Netherworld [Path One]“ basiert, wie der Name schon vermuten läßt, auf der „Chronik der Unsterblichen“ von Wolfgang Hohlbein. Dabei hat die Band diesen Stoff gemeinsam mit dem Autor schon für eine Metal-Oper aufbereitet und im Kaiserslauterner Pfalztheater bereits mehrfach unter dem Titel „Blutnacht“ aufgeführt.

Diese Aufführung war dann ganze drei Stunden lang – die CD ist nun eine Stunde lang, allerdings heißt sie ja auch „Path One“, das heißt also, daß auch noch ein „Path Two“ folgen soll (übrigens nächstes Jahr). Auch an dieser Scheibe war Wolfgang Hohlbein wieder beteiligt, denn die Story mußte nun ja nochmals zusammengekürzt werden. Die Songs auf dem Album dürften Besucher von „Blutnacht“ zum größten Teil bekannt vorkommen. Denn die meisten von ihnen wurden bereits in der Metaloper aufgeführt. Lediglich „New Vampyre“ ist ein neues Stück.

„Blutnacht“ habe ich leider nicht gesehen, irgendwie hat es nie geklappt und irgendwann war die Idee auch mal in Vergessenheit geraten. Doch jetzt ist die Scheibe da, und der kann man sich nicht so leicht entziehen. Die beginnt düster mit einem Spoken Word-Intro, das etwas an RHAPSODY erinnert, zu Zeiten als sie mit Christopher Lee zusammenarbeiteten. Der Song wird dann jedoch bald sehr episch, so daß RHAPSODY ganz schnell wieder vergessen sind.

Und episch bleibt das Album, ist dabei jedoch nie übertrieben oder gar kitschig. Theatralisch, ja, aber das muß bzw. darf es auch, schließlich fand es auch schon auf der Theaterbühne statt. Über allem steht stets die Stimme von Andy Kuntz, die über jeden Zweifel erhaben ist. Doch er ist nicht der einzige Sänger auf diesem Album. Unterstützung gibt es zum einen von Julia Steingaß, die auch bei den Liveaufführungen schon mitgewirkt hat sowie von einem Chor, der wie ein Kinderchor klingt, aber ich denke, es sind erwachsene Sänger.

Dieser Chor wird sehr akzentuiert und passend eingesetzt und wirkt niemals zu pathetisch. Generell ist „Chronicles Of The Immortals“ aber eher wenig Metal und mehr Oper. Es gibt viele akustische Passagen, viele Chöre, viele Klavierparts, viele ruhige, getragene Stellen, viel Orchester und es rockt nicht sehr oft. Macht aber gar nichts. Denn in seiner Gesamtheit ist das Album einfach fantastisch. Die Stimmungen der Geschichte werden perfekt rübergebracht und auch der Sound ist allererste Sahne.

Beeindruckend sind insbesondere die Duette von Andy Kuntz und Julia Steingaß, wie z.B. in „Misery Affection Prelude“ und „Misery Affection“. Auch der Einsatz des Chores ist jedesmal ein Highlight. Ein wenig könnte man den Metal auf diesem Album vermissen, doch ich sage bewußt „könnte“. Denn die Scheibe hat auch so genug Heavyness. Und ab und zu guckt der Metal ja schon um die Ecke und dann kracht es auch so richtig. Ich muß ja gestehen, daß ich VANDEN PLAS früher oft etwas langweilig fand. Aber „Chronicles Of The Immortals“ ist ein wirklich starkes Album, das man sich wieder und wieder anhören kann ohne daß es langweilig wird. Vermutlich war ich früher einfach nur geschmacksverkalkt.   (Anne)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 57:57 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 21.02.2014

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