Enthroned - Sovereigns

Enthroned-SovereignsAlle zwei Jahre gibt es neues Material der einst unchristlichsten Horde Belgiens ENTHROEND, die sich Mitte der Neunziger eine weltweiten Fangemeinde sowie einen festen Stand im Black Metal verdienen konnten. An den letzten drei Alben scheiden sich aufgrund des Sängerwechsels jedoch nach wie vor die Geister. Der zweifelsfrei Death Metal lastigere Gesamteindruck ist gewöhnungsbedürftig, zumindest im Vergleich zu den alten Alben. Auf dem nun zehnten Studioalbum seit Gründung 1993 „Sovereigns“ wird allerdings mit eben diesen Mitteln finsterster Schwarzmetall geboten.

Es hat sich sei „Obsidium“ (2012) einiges geändert, obwohl die Grundzutaten nach wie vor die gleichen sind. Immer noch sind es ein pechschwarzes Gitarrenspiel und ein infernalisches Geknüppele, die als Fundament für die zerstörerische Musik dient. Auch das Grölen von Nornagest erfreut sich der etablierten Rohheit.
„Sovereigns“ beginnt mit einem stimmungsvollem Intro, das unmittelbar in einem satten Genknüppele mündet, welches bis zum Schluss des Albums nicht mehr nachgibt. Lokale Geschwindigkeitserhöhungen machen das ohnehin facettenreiche Spiel zusätzlich spannend. Dazu trägt auch die hörbar herausragende Zusammenarbeit der Band einen wesentlichen Teil bei. Dadurch wird aus „Sovereigns“ zu jeder Zeit ein Brett, das dynamischer nicht sein könnte.
Wieder geizen ENTHRONED nicht mit sakralen Chorälen und interessanten Keyboard-Zwischenspielen, welche dem Album eine sehr okkulte Note verleihen.
Ungewöhnlich an „Sovereigns“ sind kleinere Exkurse in disharmonische und melodische Motive. Zwar hält sich die Melodik in engen Grenzen, allerdings trägt diese auf eindrückliche Art und Weise zum aggressiven Gesamteindruck bei, ebenso wie die vernichtenden Soli, die bei ENTHRONED noch nie so brachial interpretiert wurden.

„Sovereigns“ ist  ein Album, das erst nach ein paar Hördurchgängen zündet, dann aber richtig. Die Vielschichtigkeit des Gitarrenspiels, das umfangreiche Drumming und die Emotionalität des Gesangs gehen an die Substanz und hinterlassen einen nicht zu leugnenden Eindruck tiefster Schwärze. ENTHRONED haben sich seit „Tetra Karcist“ (2007) mit diesem Album meiner Ansicht erstmals wirklich gewaltig  positiv in eine wünschenswerte Richtung entwickelt. Das dürfte nicht nur alte Freunde der Band freuen, sondern auch Neulinge aller Art, die sich dieses Album mal zu einer ruhigen Stunde anhören sollten. (Jannick)  

 

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 40:23 min
Label: Agonia Records
Veröffentlichungstermin: 15.04.2014
   

 

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