Forgery - With These Fists

forgery withthesefistsNach 5 Jahren Pause ist in diesem Frühjahr das zweite Album der Norweger von FORGERY erschienen. Wenn eine Band, die schon seit den frühen 90ern zusammenarbeitet, sich so viel Zeit bei der Produktion ihrer Alben lässt, macht das natürlich neugierig und steigert unweigerlich die Erwartungen. Ein Grund mehr „With These Fists" mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Bereits beim Opener „Effigy" wird klar, dass die Jungs ihre Sache ziemlich Ernst nehmen. Der Song strotzt vor Power – denn nach über zwanzig Jahren wissen Anders Moen (Gitarre und Gesang) und seine Kollegen, wie sie mit ihren Instrumenten umgehen müssen. Ihr Sound klingt, vom ersten bis zum letzten Song sauber und ziemlich durchdacht hinsichtlich des Aufbaus. Spätestens wenn man das Album aber zum 5. oder 6. Mal hört, wird einem jedoch klar, dass genau hier in gewisser Weise auch der Schwachpunkt liegt. Im Großen und Ganzen kann ich den Songs natürlich nicht ihre Stärken absprechen. Ich denke hier vor allem an das vielversprechende Intro von „Anatomy Of Pain", das jedes Thrasherherz vermutlich höher schlagen lässt.

Gut gelungen ist meiner Meinung nach auch „Final Genocide": der Song punktet vorallem durch einen ruhigeren, minimalistischen Part in der zweiten Hälfte und beweist, dass weniger, wie man weiß, manchmal eben doch mehr ist.
Und genau das hätten sich die Jungs zu Herzen nehmen sollen. Technisch sind die Songs einwandfrei, doch am Schluss hat man vergeblich auf die große Überraschung gewartet.

Was Moens Gesang angeht bin und bleibe ich ebenso unschlüssig. Vom technischen Standpunkt betrachtet kann man ihm wohl keinen Vorwurf machen. Auf der einen Seite klingt er nach einer großen Portion Wut im Bauch, was durchaus zum Sound passt – auf der anderen Seite aber klingt er auch irgendwie gelangweilt. Das wird wohl auch der Grund sein, warum der Gesang nicht recht mit dem thrashigen, schnellen Sound harmonieren will. Blendet man den aus, könnte Moen wohl auch einer Hardcore Gruppe seine Stimme leihen.

Auch mit ihrem zweiten Album haben FORGERY das Rad nicht neu erfunden. Was dem Hörer bleibt ist ein musikalisch gelungenes Album, das sich durchaus gut hören lässt. Schlecht ist das, was die Band aus Norwegen hier vorgelegt hat, nämlich keinesfalls. Trotz allem fehlt aber das gewisse Etwas, das dafür sorgt, dass FORGERY's Sound im Gedächtnis bleibt.
Da bleibt nur zu hoffen, dass die Jungs es beim nächsten Album besser machen – dafür dürfen sie sich dann auch nochmal fünf Jahre Zeit lassen. (Joy)

Bewertung: 5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 42:19 min
Label: Battlegod Productions
Veröffentlichungstermin: 14.03.2014

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