Sabbath Assembly - Quaternity

QuaternityLeute, was habe ich mich auf diese Scheibe gefreut! Nachdem mich der Vorgänger "Ye Are Gods" erst im zweiten Anlauf packen konnte (und dann aber mal so richtig! Guckst du!), erwartete ich vom direkten Nachfolger des schieren Duos bestehend aus Jamie Myers und Dave Nuss natürlich so einiges. 
Konzeptionell bleiben die beiden ihrer Mischung aus apokalyptischer Theologie der "Process Church of The Final Judgment" und "Church Of Satan" treu und haben mit Mat McKerney (BEASTMILK, HEXVESSEL) und Jessica Kinney (WOLVES IN THE THRONE ROOM, SUNN O))) ) prominente Musiker auf "Quaternity" um Unterstützung angefragt - die Zeichen stehen also wieder auf "Musikalische Erfüllung"!

Aber es kommt dann doch oft anders als man denkt! Nach den ersten paar Durchgängen war ich doch sehr von "Quaternity" enttäuscht und dieser Eindruck besserte sich trotz intensivem Lauschens kaum. Die Gründe hierfür? Nun, SABBATH ASSEMBLY haben die Scheibe fast gänzlich akustisch gehalten und verzichten fast vollständig auf Schlagzeug bzw. "normale" Rock-Instrumentierung. Songstrukturen sind auch schwer auszumachen; die tollen Refrains z.B. der Vorgängerscheiben entfallen ebenso in Gänze - Sängerin Jamie übt sich eher in schier unendlichen Litaneien und kommt dabei irgendwie selten auf den Punkt. Da hilft auch das öfter eingesetzte Cello nix - auf Dauer langweilt "Quaternity" einfach!

Bei "Jehovah On Death" geht das obige Konzept noch ganz gut auf: Tolle Melodien, wohlige Atmosphäre durch das erwähnte Streichinstrument machen die sieben Minuten zum Höhepunkt der Scheibe. Das folgende "The Burning Cross Of Christ" wiederholt dieses Schema aber bereits fast 1:1 und dies qualitativ auch nicht mehr halb so gut - schon legten sich die ersten Sorgenfalten auf die Stirn. Immerhin versucht man, mit "I, Satan" ein wenig andere Facetten hereinzubringen: Die scharfen Gitarren- und Basslinien, sowie Toms und der bedrohliche Gesang werden dem Songtitel gerecht - aber so wirklich zündet der Track auch nicht.
Auch "Lucifer" versprüht lediglich dreieinhalb Minuten Langeweile - da passiert fast gar nix. Den Vogel schiesst SABBATH ASSEMBLY dann mit dem achtzehnminütigen "The Four Horsemen" ab: Der Song versucht sich irgendwohin zu entwickeln, dümpelt aber im akustischen Nirgendwo herum und bereits nach fünf Minuten lädt das "Epos" eher zum Einnicken denn zum gespannten Hinhören ein. Und auch wenn endlich der markante Wechselgesang zwischen Jamie und Dave einsetzt, ist der Track dermaßen unspannend, dass es schon wieder traurig ist. Erst in den letzten vier Minuten ist so etwas wie eine klimatische Steigerung, sowohl in der Instrumentierung als auch der Dynamik auszumachen - aber defintiv viel zu spät.

So bleibt mir nur die Ernüchterung und die Hoffnung, dass SABBATH ASSEMBLY mit dem nächten Output wieder zur Linie der ersten beiden Scheiben zurückkehren können. Ich habe definitiv nichts gegen eine musikalische Weiterentwicklung, weiss auch die Düsternis der Platte zu schätzen, aber "Quaternity" ist bis auf das gelobte "Jehovah On Death" wirklich eher ein Hypnotikum. Sehr schade! (Brix)


Bewertung: 5,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 40:32 min
Label: Svart Records / Cargo
Veröffentlichungstermin: 27.03.2014

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