Earth Crisis SalvationOfInnocentsNicht nur im Metal, auch im Hardcore gibt es Bands, die zu Legenden werden, weil sie einfach nicht totzukriegen sind. Einerseits liegt das an der Tatsache, dass ähnlich wie im Metal die Motivation und das entsprechende Interesse für derartige Musik nie sonderlich zurückgeht, andererseits hinterlassen manche Bands derartig tiefe Spuren in ihrer Karriere, dass man sie nicht so ohne weiteres abtreten lässt, auch wenn dies von Seiten der Band mal so erwünscht ist. Ein schönes Zeugnis für die Wichtigkeit und Bedeutung dieses musikalischen Schaffens! EARTH CRISIS ist eine dieser Combos, die durch ihre nachhaltige Message auf ihren Alben und ihrer Live-Präsenz ein solches Denkmal im Hardcore gesetzt haben. Die New Yorker haben nicht nur einfach harte Mucke gemacht, sie wollten damit schon immer hartnäckig Änderungen in der Gesellschaft hervorrufen. Allen voran stand der Denkansporn an die menschliche Rasse, wie in unserer Gesellschaft miteinander und mit anderen Lebensformen wie den Tieren umgegangen wird. Ihr beinah militanter und permanenter Appell zu einem Lebensstil nach den Regeln der Straight-Edge-Bewegung brachte ihnen allerdings nicht nur Freunde ein.

Heutzutage fahren EARTH CRISIS eine etwas gediegenere Linie, jedoch immer noch um Aufstand und Umdenken bemüht. Kein Wunder also, dass sie 2014 das Seelenheil für die Unschuldigen verlangen, und den passenden Soundtrack liefern sie selbstredend ebenso dazu.
Auch wenn in den Medien ihre Musik immer mit Punk-Einflüssen beschrieben wurde und wird, so ist für mich der klar erkennbare Metal-Stil viel charakteristischer. Der Sound ihrer Platten war meist extrem und äußerst brutal, gerade die Gitarren klangen zuweilen recht böse. Aber auch die eingestreuten Soli und typischen Riffs erinnerten des öfteren an Metal und weniger an Punk.
Auf „Salvation Of Innocents" ist dafür mehr roher Hardcore zu hören als sonst, wenn auch die Metalnote immer wieder durchschimmert. Es ist eine gelungene Mischung von klassischem New-York-Hardcore und modernen und innovativen Einflüssen. Am auffälligsten wird wohl Karl Buechners Gesang zu erwähnen sein, der nicht nur wieder mal äußerst angepisst klingt, sondern auch zusätzlich diverse Variationen in seinen Gesang einbaut. So ertönt das grob balladeske „Shiver" mit einer überraschend melodiösen Stimme und untypischen Strukturen.
Diese Richtung wird allerdings nur selten eingeschlagen, sonst gibt es immer mit der groben Kelle, die einen in die Hatecore-Richtung scheucht und an Bands wie NEGLECT oder auch HATEBREED erinnert.
Das überwiegend ständige gepresste Brüllen von Buechner macht die Platte jedoch nach einiger Zeit schwer verdaulich, da kommen einem zuweilen sogar 35 Minuten ganz schön lang vor. Musikalisch gibt es allerdings immer wieder Neues zu entdecken.

EARTH CRISIS haben sich die eigenen Grenzen noch nie zu eng gesteckt und waren mit ihren Metal- und Punkeinflüssen schon immer etwas Besonderes, wohingegen „Salvation Of Innocents" doch deutlicher mit dem Mainstream liebäugelt als ihre vergangenen Werke. Aber auch das ist meines Erachtens nicht wertend anzusehen, sondern eher das Durchhaltevermögen und der Wille, mit der Musik etwas Positives zu bewirken. (Jochen)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 35:58 min
Label: Candlelight Records
Veröffentlichungstermin: 03.03.2014

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