Bedesdom - The Dark Origins

Es gibt scheinbar Musiker, die nie so richtig ausgelastet sind, und denen eine Band schon gar nicht ausreicht, ihre Kreativität und Ideen zu kanalisieren. Einer dieser Menschen ist Marcel Schiborr, der hauptsächlich als Leadgitarrist und Hauptsongwriter der Dortmunder Death Metal-Hoffnung Symbiontic bekannt sein dürfte, aber nebenbei auch noch in mehreren Projekten tätig ist, so unter anderem auch in BEDESDOM. Mit „The Dark Origins“ kommt nun als erstes Lebenszeichen ein Demo, das diesen Namen so noch voll verdient hat. Die darauf enthaltenden fünf Songs stammen nämlich aus zwei völlig unterschiedlichen Schaffensperioden Marcels, die sich sowohl musikalisch als auch soundmäßig deutlich voneinander unterscheiden. Die ersten beiden Songs „Lion – King Of Murder“ und „Metamorphosis“ sind um 2004 herum entstanden und damit vier Jahre älter als die übrigen drei Stücke. Fast schon naturgemäß kommen die aktuelleren Lieder etwas druckvoller produziert rüber, und diesbezüglich gibt es schon mal gar nichts zu meckern, denn der Sound passt hervorragend zu der Art Death Metal, den sich BEDESDOM auf die Fahnen geschrieben haben. Die musikalischen Parallelen zu Symbiontic sind unverkennbar (allein weil deren Sänger Volker einen Teil der Vocals übernommen hat und somit neben Marcel einziges Bandmitglied aus Fleisch und Blut ist), der Hauptunterschied liegt im verstärkten Einsatz von orchestralen Keyboardparts, welcher besonders den beiden neuen Songs eine unglaubliche düstere und morbide Atmosphäre verleiht. Diese kann man in etwa mit dem Morbid Angel-Song „Caesar’s Palace“ auf der „Dominion“ vergleichen, und wer den kennt weiß, wie gut diese Art der synthetischen Klimperei in Verbindung mit brachialem, aber dennoch melodischen Midtempo-Death Metals harmonieren kann. Und das ist hier auf jeden Fall der selbige. Im Vergleich dazu fallen die drei Songs der früheren Schaffensperiode ein wenig ab, was allerdings nicht abwertend gemeint sein soll. „Perpetuity“, „In Black Holes“ und „Dropped Into Nothingness“ sind etwas straighter und nicht ganz so intensiv wie ihre Nachfolger (bzw. Vorgänger auf der CD), fallen dafür aber durch häufige Clean-Vocals-Parts positiv auf. Die Handschrift von Marcel ist natürlich in allen fünf Stücken spürbar, und wenn er in Zukunft die Stärken dieser beiden Phasen kombinieren kann, steht einem auf jeden Fall etwas Großes ins Haus.

Wie gesagt, „The Dark Origins“ ist ein reines Demo, das weniger ein geschlossenes Werk darstellen soll, sondern vielmehr ein erstes Lebenszeichen von BEDESDOM ist, das letztlich – so das erklärte Ziel Marcels – zu einem Plattenvertrag führen soll. Daher gibt es auch hier keine Bewertung, dafür eine Empfehlung an alle Symbiontic-Fans und übrige Freunde des anspruchsvollen und etwas anderen Death Metals, hier mal ein Ohr zu riskieren, und mit zu wünschen, dass es in Zukunft wirklich einen Deal und damit verbunden ein ganzes Album geben wird. Erhältlich ist die gebrannte CD mit relativ rudimentärem Artwork für 6,50 Euro (inklusive Porto und Verpackung) auf www.revelinvoid.de. Ich bin auf jeden Fall mal gespannt, wie sich dieses Projekt weiterentwickeln wird und drücke Marcel die Daumen, dass es mit einer vollständigen Platte so bald wie möglich klappt!

(Kai)

Bewertung: ohne Bewertung

Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 21:32 min
Label: Eigenproduktion
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