Die noch aus den guten alten Neunzigern bekannte Kultformation GEHENNA meldet sich nach 8 Jahren endlich wieder mit einem Album zurück. Früher war diese Band in erster Linie für ihren rohen Blend aus Death und Black Metal bekannt, der trotz seines martialischem Kontextes niemals Opfer größerer Kontroversen wurde. Mittlerweile widmet sich das skandinavische Urgestein dem reinen Black Metal, was auf „Unravel“ eindrucksvoll gezeigt wird.

Geboten wird ein kurzes, dafür aber umso knackigeres Werk, in dem klassische Ansätze des Black Metals mit modernen Schmankerln versehen wurde. Fundiert ist das Ganze auf einer einfach gehalten Basis bissiger Gitarrenriffs, die ihre Geradlinigkeit allenfalls für kurze dissonante Zwischenspiele unterbrechen. Zusammen mit dem Drummer, der sehr viel Erfahrung mit spannenden Rhythmuswechseln zwischen sonst monotonen Passagen hören lässt, bilden sie einen tadellosen Rahmen für die walzende Brachialität auf „Unravel“. Der Sänger spitzt die Rohheit der Musik durch sein leidenschaftliches Keifen weiter zu, was dieses Album zu einer ziemlich soliden Angelegenheit macht.
Es wird sehr wenig experimentiert, und auch sonst hält sich die Abwechslung in engen Grenzen. Dennoch kommt zu keiner Zeit Langeweile auf, da durchweg auf treibende Hypnotik und mitreißende Extreme geachtet wurde.

„Unravel“ ist ein ordentliches Album einer hörbar reifen Band geworden, das dem Freund heftigen Black Metals keine Wünsche offen lässt. Bei Fans von DARKTHRONE, CARPATHIAN FOREST und dergleichen sollte der latent reformierte Stil von GEHENNA genau ins Schwarze treffen. Leider muss man an dieser Stelle hinzufügen, dass man nicht wirklich etwas verpasst, wenn man sich dieses Werk entgehen lässt. (Jannick)

 
Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 40:45 min.
Label: Indie Recordings
Veröffentlichungstermin: 11.10.2013