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Demiricous - One DEMIRICOUS aus den USA dürften wohl nur einigen Insidern bekannt sein. Außer zwei in Eigenregie veröffentlichten Demos/4-Song-EPs in den Jahren 2003 und 2004 hat die Band nur wenige Lebenszeichen von sich gegeben. Mit ihrem neu eingefahrenen Deal bei Metal Blade soll sich das nun ändern. Bezeichnenderweise nennt die Band ihr Erstlingswerk auch gleich mal "One". Bleibt abzuwarten, ob die Amis mit ihrer Mischung aus Old-School-Thrash und Death-lastigen Vocals auch dazu kommen "Two" oder sogar "Three" zu veröffentlichen... Den Innovationspreis haben sie sich nämlich nicht gerade verdient. Wenn ich beim Hören die Augen schließe, habe ich unweigerlich Slayer vor Augen - mit dem einzigen Unterschied, dass Tom Araya nen tierischen Brösel im Hals hat und sich deshalb in Death Metal Manier fies einen abröchelt. Doch zurück in die Realität: Das hier sind nicht Slayer, auch wenn sie ziemlich danach klingen. Tatsächlich gibt's hier recht griffigen Thrash Metal, heiß serviert, mit einer Prise Death Metal Vocals.

Die beigelegte Bandinfo spricht davon, "der heutigen Metal-Szene was Verschiedenartiges zu geben" und ein Album "wie man es schon lange nicht mehr gehört hat". Naja, darüber kann man sich wohl streiten, denn wirklich "neu" klingt auf "One" leider gar nichts. Die Songs sind selbstverständlich sehr gut gemacht, knallen bei den ersten paar Durchläufen auch ordentlich und bieten als kleine Abhebung von den genannten Landsmännern, abgesehen vom Gesang, auch ein paar satte Blastbeats ("Withdrawal Divine", "Cheat The Leader"). Doch mit der Zeit verlieren sich die Songs im Nirgendwo. Und gerade da liegt der Hase im Pfeffer: Durch den doch recht monotonen Gesang klingt die Musik insgesamt noch austauschbarer und versinkt in der Masse gesichtsloser Death/Thrash-Bands. Hätten die Jungens doch zumindest einen Gesang mit Wiedererkennungswert gewählt, da ändern auch die paar Shouts des Rests der Band ("To Serve Is To Destroy", "Ironsides") nix dran, dass der große Aha-Effekt ausbleibt.

Wirklich schade, da wäre einiges mehr drin gewesen. Thrash-Fans alter Schule sollten vielleicht mal ein Ohr riskieren, wer allerdings nach was Neuem sucht, wird hier nicht weit kommen. (Mika)

Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 40:15 min
Label: Metal Blade
Veröffentlichungsdatum: 27.01.2006
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