Tides From Nebula - Eternal MovementAkribische Arbeit zahlt sich aus. Gerade im Genre des (instrumentalen) Post Rocks weiß ich die detailverliebte Arbeitsweise qualifizierter Bands sehr zu schätzen und kann mich mit Vergnügen in den individuellen Kosmos der jeweiligen Combo fallen lassen.
TIDES FROM NEBULA aus Warschau zum Beispiel haben mit den bisherigen Alben "Aura" und "Earthshine" eben genau dies bei mir bewirkt und dementsprechend hoch sollten meine Erwartungen an das neue Werk sein. Das polnische Quartett tat jedenfalls seinerseits alles für einen neuen Hörtrip; um an der perfekten Reiseroute zu feilen, schloss man sich gar für ein halbes Jahr im Studio ein.
Abgemischt wurden die acht Tracks von Christer Andre Cederberg, der auch z.B. ANATHEMA´s "Wheather Systems" seinen wohlig-warmen Sound verpasste - ein Volltreffer, wie ich nach wenigen Takten feststellen durfte.

Denn besser hätte man die Tracks kaum ins rechte Gewand setzen können: "Eternal Movement" besticht durch eine äusserst behagliche Atmosphäre; wie auf Wolken gebettet gleitet man etwas mehr als eine Dreiviertelstunde durch den polnischen Sound-Nebel und entdeckt eine Fülle an schwebenden Riffs, verträumten Keyboard-/Piano-Passagen, aber auch vermehrt satt rockenden Momenten (Gerade "Only With Presence" oder der Mittelteil von "Hollow Lights"  bietet schön-krachende Breitwände).
"Satori" erinnert mich dann zu Beginn ziemlich an Momente der letzten BARONESS-Erfüllungen, "Now Run" schüttelt mit seinen Gegensätzen an sanften Arrangements und klimatisch wachsenden Passagen dramatisch durch und mit "Up From Eden" hat man am Ende ein fast zehnminütiges Post-Fest platziert.

"Warum gibt es denn dann "nur" 7,5 Punkte?" mag der geneigte Leser nun letztendlich fragen. Nun, TIDES FROM NEBULA sind sicherlich absolute Könner ihres Fachs, ohne Frage. Die Warschauer sind auch bemüht, den vorherigen, eher getrageneren Alben eine gute Schippe an härteren Momenten draufzusetzen, was auch zweifelsohne gelungen ist und funktioniert.
Was mir dennoch ein wenig fehlt, sich die "richtigen" Aha- und Gänsehaut-Momente, die inzwischen in der Fülle der Veröffentlichungen in diesem Sektor zwangsläufig immer seltener geworden sind. Irgendwie hat man inzwischen dies alles in dieser Form schon mal gehört. Natürlich ist dennoch weiterhin mit TIDES FROM NEBULA zu rechnen, die gerade abgeschlossene Tour mit THE OCEAN sollte der Band weitere neue Fans beschert haben. (Brix)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 47:08 min
Label: Long Branch Records / SPV
Veröffentlichungstermin: 04.10.2013



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