Slaughterra - Slaughterra

Slaughterra160pxLandau in der Pfalz, zwischen Oberrheinischer Tiefebene und Weinstraße gelegen, ist bekannt für seine üppigen Weinanbaugebiete. Zwischen den Rebstöcken gedeiht jedoch auch ein anderes Gewächs und zwar Metal-Musiker. SLAUGHTERRA aus dem Landauer Land sind eines dieser Gewächse. Seit gut 2002 immer wieder in verschieden Konstellationen und mit wechselnden Bandnamen, versuchen sie ihre Vision von modernem Thrash und Deathmetal unter die Leute zu bringen. Vor SLAUGHTERRA waren sie bis 2012 unter dem Namen TORTURE aktiv. Leider habt es der ehemalige Sänger Roland nicht auf das Debüt von SLAUGHTERRA geschafft, da er im Oktober 2012 wegen bandinterner Differenzen ausschied. Schon einen Monat später konnte mit Julian ein neuer Sänger verpflichtet werden, mit dem die Band das Debütalbum fertigstellen konnte. Dieses wurde Anfang des Jahres vorgestellt und hat schon einige begeisterte Anhänger gefunden, wohl auch, weil die Band konstant durch die Gegend tourt und sich so einer ständig wachsenden Fangemeinde erfreuen kann. Die Konzerte, die dieses Jahr zusammen mit GODSLAVE, RESISTANCE OF YIELD, UNCHAINED und zuletzt STAGEWAR bestritten wurden, haben der Band einiges an Reputation verschafft. Leider habe ich es nicht geschafft, auf eines der Konzerte zu gehen, ein paar Songs konnte ich mir online dennoch zu Gemüte führen.

Eines dunklen Oktobertages jedoch meldete sich plötzlich Gitarrist Timo per Facebook-Nachricht bei Neckbreaker und machte Werbung für ihre Platte, die ich sofort freudig orderte.
Kaum bei mir angekommen, landete diese auch gleich auf dem iPod.
Ohne große Sperenzchen zu machen, haut einem der erste Song „Burnout" direkt in die Kasse. Wie schon im Bandnamen SLAUGHTERRA zu vermuten gibt es hier keinerlei Balladen oder halb gare Songexperimente. Alles was im Metaluniversum knallt wird hier vortrefflich eingeflochten. Die jungen Musiker haben keine Angst Oldschool-Thrash und Crossover mit modernen Metalcore-Elementen zu vermischen. Dazu kommt ein Sound von Felix Nutz, der im The Visonairy's Path Studio in Walsheim eine Stahlbetonmischung angerührt hat. So drahtig und brutal kommen alle Instrumente, inklusive des Gesangs und dem Schlagzeug, aus den Lautsprechern. Besser kann man es bei dieser Art Musik nicht machen. Das Coverartwork ist bezeichnend für das Motto des Albums: Der Mensch schlachtet die Erde ohne Gewissen ab und giert sogar nach mehr.

Mit „God Bless The Godless" hat der Pfälzer Fünfer einen großartigen Song auf das Album gebannt. Hier gibt es auch die ganze Bandbreite von Julian's Growlings zu bewundern. Man kann im Laufe des Albums feststellen, dass die Songs eine gewisses Fundament besitzen welches breit aus den Lautsprechern hervortritt und auf dem dann die übrigen Elemente aufbauen. Es lässt sich schwer beschreiben, man muss es hören. Es ist schon ein wenig wie die Alben „South Of Heaven" oder „Seasons In The Abbys" von SLAYER, die Songs wirken sehr majestätisch und fügen sich sehr gut hintereinander. Endlich mal wieder ein Album, welches man in einem Stück durchhören möchte. In „Hate Myself" gibt es sogar ein kurzes Bass Solo von Simon zu hören. Ich bin eh immer begeistert, wenn der Bass schön dengelt und wie eine Gitarre zum Gesamtbild beiträgt. Bei vielen Bands fragt man sich eh, warum die einen Bassisten brauchen.

Auf der CD gibt es nach dem letzten Song „You Get What You Give" noch einen Hidden-Track, der den Zuhörer die Band lachend und feixend im Proberaum zu einem merkwürdigen, nach russischer Folklore klingenden Song singend, erleben lässt.
Die Bandchemie scheint also zu stimmen, was man an den Berichten über die Live-Performances der Band auch ablesen kann. SLAUGHTERRA stehen noch einige Türen offen und es bleibt ihnen zu wünschen, dass mehr Fans die Qualitäten der Band kennen lernen und der kreative Geist noch nicht versiegt ist. Diese Platte sollte bei keinem Fan von modernem Thrash und Death-Metal im Regal fehlen. (Andreas)

SLAUGHTERRA bei Facebook

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 45:42 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 04.05.2013

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