Ulver - Messe I.X - VI.X

ULVER MesseULVER sind vermutlich eine der wichtigsten Bands, die Skandinavien in den letzten 20 Jahren hervorgebracht hat. Zu Beginn ihrer Existenz noch dem rohen Black Metal verschrieben, wagten sie im Laufe ihrer musikalischen Karriere immer mehr den Sprung ins Experimentelle. Aus einer brutalen Rumpelkombo wurde eine reife authentische Erscheinung naturverbundenen Schwarzmetalls, die sich dann dem Ambient zugewandt hat, um den experimentellen Aspekten ihrer Musik volle Entfaltungsmöglichkeit zu bieten. Ihr aktuelles Werk „Messe I.X - VI.X“ spiegelt den linearen Fortgang dieser Entwicklung fast schon musterhaft wider, was in fulminanter Instrumentierung und aufwendigen Arrangements seinen Ausdruck findet.

Der Einstand dieses Albums wurde der Ruhe selbst gewidmet. Nur schleppend bahnen sich gewichtige Synthesizereinschübe an, die sich immer mehr und immer extensiver mit Piano und Gitarrenelementen vermischen. Somit steigert sich die Stimmung recht schnell hinein in einen umfangreichen Fundus interessanter Ideen und Arrangements.
Auffallend an „Messe I.X - VI.X“ ist in erster Linie der latente Hang zu Elementen des Post Rocks, der in den überwiegend instrumentellen Songs für eine emotionsgeladene Stimmung Sorge trägt. Dadurch wird dieses Album ungewohnt vielseitig, denn selbstverständlich kommen auch altbewährte Stärken von ULVER wieder zur Geltung.   
Ein weiterer, gewaltiger Schlag gelingt auf „Messe I.X - VI.X“ durch neoklassische Ausführungen, die von einem professionellen Orchester eingespielt wurden. Damit dürfte der gehobene Anspruch nicht nur als inoffiziell subjektiv sondern auch als offiziell objektiv manifestiert gelten.

Insgesamt ist „Messe I.X - VI.X“ sehr facettenreich geworden und dürfte keinen Fan des jüngeren Schaffens dieser Band enttäuschen. Geboten wird ein außergewöhnliches Gesamtwerk, das keine Schwachstellen hat, und sich durch vor allem bei Freunden alternativer Qualitätsmusik verdient machen wird. (Jannick)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 44:47 min.
Label: Neuropa Records
Veröffentlichungstermin: 08.10.2013

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