Pinkish Black  Razed To The GroundJa, unsere Szene treibt schon so manche Stilblüte hervor - PINKISH BLACK aus Texas gehört mit Sicherheit dazu. Zuvor waren Jon Teague und Daron Beck gemeinsam im Trio THE GREAT TYRANT unterwegs; mussten allerdings den Selbstmord ihres Bassisten beklagen und machten seit dem eben als Duo weiter.
Nicht nur die spartanische Bestzung, sondern auch die Instrumentierung stellt hierbei die Besonderheit dar: PINKISH BLACK verzichten nämlich auf Gitarren und fabrizieren ihren Sond rein aus Schlagzeug und Synthesizern. Heraus kommen verstörende, psychedeliche Klangwelten, die dennoch defintiv als "heavy" einzustufen sind. Nach dem selbstbetitelten Debütalbum (2012) stellt man nun den Century Media-Einstand "Razed To The Ground" zur Debatte - man ahnt es bereits: Dies ist definitiv eine außergewöhnliche Scheibe!

Las sich das Konzept und die Vita der Band im Infozettel noch reichlich wirr, ergibt das Ganze auf Konserve dann doch sogar so etwas wie Sinn: Hat man sich an die obskuren Synthie-Sounds und den in den Hintergrund gemischten und äusserst verhallten Gesang erst einmal gewöhnt, kann man sich auf die strange Heaviness und die zum Teil richtig guten Melodien von PINKISH BLACK einlassen. Aber wie gesagt: Der Freak-Faktor ist so hoch angelegt, dass der 08/15-Stromgitarrenfan bereits beim Opener "She Left Him Red" entnervt aufgeben werden.

Die (vorausichtlich) Wenigen, die ihre Lauscher nun erst recht auf offenen Empfang stellen, werden die nächsten 40 Minuten auf einen pink-schwarzen Trip geschickt, der weiterhin größtenteils von einer wuchtigen Rhythmus-Abteilung bestimmt wird ("Kites And Vultures", "Rise" oder der Titeltrack), sich Zeit für sphärische Ausflüge nimmt ("Loss Of Feeling Of Loss", "Ashtray Eyes") und das ein oder andere Mal gar mit dem gothischen Metier liebäugelt ("Bad Dreamer").
Das Duo hat definitiv seine eigene, vernebelte Vision davon, wie seine Mucke zu klingen hat, das steht definitiv fest - und das zieht PINKISH BLACK gnadenlis durch. Hier wäre ein Live-Gig der beiden wohl eine ziemlich interessante Erfahrung.

Freunde ganz alter Syd Barrett-PINK FLOYD-Zeiten, Krautrock-Fans oder ganz einfach nur Anhänger freakiger Klänge werden mit PINKISH BLACK ihre helle Freunde haben; ich selbst muss definitiv "in Stimmung" für diese Art Musik sein, ziehe aber meinen Hut vor Band und Label ob dieser mutigen Veröffentlichung. (Brix)

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 44:11 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 16.09.2013



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