Die Norweger von GREEN CARNATION haben sich inzwischen schon einen Namen damit gemacht, außergewöhnliche Alben zu veröffentlichen, wie zum Beispiel ihr 1-Track-aber-trotzdem-60-Minuten-Album "Light Of Day, Day Of Darkness". Anfang 2006 legen die Skandinavier nochmal einen drauf: "Acoustic Verses" heisst das neue Scheibchen und bietet etwa eine Dreiviertelstunde akustische Berieselung. Schaut man sich die Besetzung an, dürfte einem Gitarrist Tchort ins Auge fallen, der u.a. bei Emperor, Satyricon oder Einherjer für ordentlich Krach gesorgt hat. Doch entgegen aller Erwartungen lassen GREEN CARNATION das Jahr 2006 also recht beschaulich beginnen... Tja, was will man zu dem Album noch großartig sagen? Tatsächlich handelt es sich durch die Bank um leichte Berieselung, sehr melancholisch und klasse Melodien. Dabei wurde auch viel Liebe zum Detail entwickelt und durch aufwändige Arrangements mit Streichern zumindest ein recht hoher musikalischer Anspruch erfüllt. Allein schon durch die Instrumentierung bekommt das Album einen recht folkloristischen Touch und gemeinsam mit dem soften Gesang kann man das Album gerne mal im Hintergrund laufen lassen, wenn´s zuhause auch mal beschaulicher zugehen soll.

Mehr gibt das Album aber leider nicht her. Die Melodien gefallen in dem Moment, in dem man sie hört - hängen bleibt jedoch so gut wie nichts. Bersonders herausragend sind das stark melodische "Alone" und das 15-minütige, dreiteilige "9-29-045". Laut der Band selbst war es scheinbar an der Zeit, neue musikalische Wege einzuschlagen und auszuprobieren - das wäre hiermit eindeutig getan, dürfte aber wohl nur die eingefleischten Fans vom Hocker reißen, die ihre Helden mal in einem anderen Licht sehen wollen. Für den Rest fällt das Ganze wohl eher unter die Sparte Meditationsmucke. Wer also Lust auf besinnliche Akustik hat, sollte mal reinhören, ansonsten Finger weg.

Bewertung: ohne Wertung

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 43:32 min
Label: Sublife Productions
Veröffentlichungsdatum: 13.01.2006