Ugly Kid Joe - Stairway To Hell

Ugly Kid Joe - Stairway To HellWer der Generation angehört, zu der auch ich mich zählen darf, der wird die amerikanische Band UGLY KID JOE vor allem wegen ihrer beiden Hits „Everything About You" (1992) und „Cats In The Cradle" (1993, ein Cover von Harry Chapin) kennen. Auch das dazugehörige Album „America's Least Wanted" hat sich Anfang bis Mitte der Neunziger, als die CD noch etwas „Neues" war, gut verkauft, doch schon der Nachfolger „Menace To Sobriety" entwickelte sich laut Plattenfirma zu einem Flop und wenig überraschend löste sich die Band 1997 auf.

Angestachelt von unzähligen Reunions anderer Bands, fanden sich UGLY KID JOE dreizehn Jahre später im „Menace To Sobriety" Line-Up wieder zusammen, um ein paar Festivals zu spielen und an neuem Material zu schreiben. Die ersten neuen Songs finden sich auf vorliegender EP „Stairway To Hell", die bereits seit einiger Zeit digital erhältlich ist und nun vom deutschen Label Metalville samt Bonus-DVD vertrieben wird.

Auf dieser präsentieren sich UGLY KID JOE in einem zeitgemäßen Gewand, und obwohl es nur sechs neue Stücke sind, spiegeln diese das wieder, wofür UGLY KID JOE stehen; eingängiger, grooviger Hard Rock, der gerne mit Einflüssen aus anderen Spielarten gewürzt wird. Es sind gerade die beiden letzten Songs dieser EP, das funkige „Love Ain't True" sowie die Country-Ballade „Another Beer", die dieses Mini-Album aus der Masse herausstechen lässt.

Die im Vergleich dazu eher klassisch rockigen Songs „Devil's Paradise" und „No One Survives" kommen etwas düsterer rüber und haben auch gesanglich einen gewissen OZZY OSBOURNE Touch, und last but not least sind „You Make Me Sick" und „I'm Alright" dann typischer Alternative Rock Stoff. UGLY KID JOE versuchen also wirklich jeden zufriedenzustellen, was im Endergebnis dazu führt, das „Stairway To Hell" etwas der rote Faden fehlt.

Dazu passt es, dass man zusätzlich zu den neuen Stücken noch drei Akustikversionen auf diese EP drauf gepackt hat, von denen „Would You Like To Be There" noch am besten zu gefallen weiß, „No One Survives" ist in seiner rockigen Version deutlich cooler und eine weitere Akustikversion von „Cats In The Cradle" braucht jetzt wirklich niemand mehr.

Dafür kann die Band bzw. das Label mit der Bonus DVD Punkte gut machen, die neben zwei Videoclips, einem Interview und einem Making-Of noch einen halbstündigen Gig vom letztjährigen Download Festival beinhaltet, der zeigt, dass die Band mit dem etwas bescheuerten Namen als Party-Liveact eine exzellente Vorstellung liefert.

„Stairway To Hell" ist auf der einen Seite ein Trip zurück in die eigene Vergangenheit, auf der anderen Seite klingen UGLY KID JOE auch 2013 (aufgenommen wurden die Songs bereits früher) so zeitgemäß, dass man es Whitfield Crane, Klaus Eichstadt, Dave Fortman, Shannon Larkin und Cordell Crockett zutrauen kann, dass sie künftig nicht nur von ihrer Vergangenheit werden zehren müssen. (Maik)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 32:33 min + DVD
Label: Metalville
Veröffentlichungstermin: 04.10.2013

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