Nachdem die französische Ein-Mann-Band FIR BOLG ihren Einstand mit der EP „Paganism“ (2008) wirklich mehr als zufriedenstellend hinter sich bringen konnte, folgt nun, nach gut anderthalb Dekaden das Full-Length-Debüt „Towards Ancestral Lands“. Was immer sich bei der Gestaltung des albern anmutenden Layouts gedacht wurde, steht dabei im krassen Gegensatz zur gebotenen Musik. Diese ist nämlich bei weitem nicht dem ausgelutschten Kanon belanglosen Pagan Metals zuzuordnen, der sich schon längst in der Szene breit gemacht hat. Vielmehr gibt es einen ganz feinen Komposit aus ordentlich schepperndem Black Metal mit stellenweise epischer Melodik.

Von Beginn bis zum Ende werden die Tracks mit bissigen Läufe und knackigen Riffs spannend und dynamisch ausgefüllt, was dem Album eine durchweg kurzweilige Note zukommen lässt. Sowohl den technischen als auch den kreativen Aspekten wird zu Genüge entgegengekommen, wodurch sich „Towards Ancestral Lands“ bereits deutlich vom Durchschnitt abhebt.
Gesanglich kommt solides Keifen zum Einsatz, das dem Hörgenuss keinen Abbruch tut. Dezent begleitet es die Musik durch Tempovariationen und interessante Übergänge, was sich in einer ausgeprägten Homogenität des Klangeindrucks äußert.
Leider schützt die objektiv gebotenen Qualität nicht vor Monotonie. Durch in endlose Längen gezogene Midtempopassagen wird es stellenweise schwer, sich der Musik wirklich hinzugeben, denn sie begeistert an diesen Stellen weder durch repetitive Hypnotik noch durch fesselnden Einfallsreichtum.

Es ist etwas ärgerlich, dass sich auf „Towards Ancestral Lands“ sowohl erstklassiger als auch langweiliges Material die Waage hält. So wird aus einem sauberen Hörerlebnis unterm Strich eine  nicht weiter Nennenswerte Durchschnittsbeschallung. Das wird dem Potential von FIR BOLG allerdings nicht gerecht, weshalb ich hoffe, dass kommende Alben etwas besser durcharrangiert werden. Fans von heidnisch angehauchtem Black Metal, der roh und gnadenlos brillieren kann, sollten auf jeden Fall mal reinhören. Vor allem Fans von BELENOS, DIAMOND EYED PRINCESS und Ähnlichem werden hier auf ihre Kosten kommen. (Jannick)

Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 48:56
Label: Schwarzdorn Productions
Veröffentlichungstermin: 21.06.2013