Fergie Frederiksen - Any Given Moment

frederiksen anygivenmomentDie meisten dürften DENNIS „FERGIE" FREDERIKSEN als den Sänger, der für Toto die „Isolation"-Platte einsang kennen. Danach wurde es recht ruhig um ihn, erst in den letzten Jahren konnte er sich bei mehreren Projekten aus dem Hause Frontiers wie MECCA oder TRILLION einbringen. Da ließ er sich auch nicht von einer schweren Krankheit aufhalten, die er auf seinem letzten Soloalbum „Happiness Is The Road" verarbeitete. Zwei Jahre später steht nun mit „Any Given Moment" ein weiterer Longplayer in den Läden.

Da er seinem Label die Treue gehalten hat, ist es nicht verwunderlich, dass er musikalisch weiter auf die Melodic Rockschiene amerikanischer Prägung setzt. Die einzige nennenswerte Veränderung fand auf dem Produzentensessel statt. Wurde der Vorgänger noch von Dennis Ward aufgenommen, nahm dort nun Alessandro Del Vecchio Platz, der auch die letzte HARDLINE veredelte. Der ausgezeichnete Tastenmann, der öfter live bei VOODOO CIRCLE aushilft, steuerte außerdem noch die Keyboardlinien bei.

Zum Auftakt stand eher eine andere Größe aus dem Genre Pate, der treibende Opener könnte auch von JOURNEY stammen. Noch mehr als bei „Last Battle Of My War" erwächst der Eindruck bei den Synthiefanfaren von „Time Will Change". Erst recht von den explosiven Arrangements her klingt die Nummer wie ein Überbleibsel von „Raised On Radio". Nach seinem früheren Arbeitgeber klingt eher „Let Go", welches mit perlenden Pianolinien aufwartet und die Neuauflage ihres einstigen Hits „Angel Don´t Cry".
Das hört sich alles ein bisschen nach songwriterischen Standardmustern an, ist leider auch so. Obwohl neben Del Vecchio mit Robert Sall von WORK OF ART, sowie dem Richard Marx-Gitarristen eigentlich Leute am Werk sind, die ihr Handwerk beherrschen. Vieles klingt wie von der Stange, etwa die Piano-Ballade „How Many Roads". Bei den ganz ruhigen Momenten kann dann eher noch „Not Alone" punkten, bei dem sich Frederiksen ein Duett mit Labelkollegin Issa Oversveen liefert.

Vieles auf „Any Given Moment" wirkt einfach belanglos und schon zu oft gehört, dazu kommt die Scheibe oft nicht auf den Punkt. Die durchschnittliche Songlänge von über fünf Minuten ist eigentlich nur selten gerechtfertigt, es passiert einfach zu wenig. Auch die Produktion trägt zum Gesamtbild bei, der Klang ist allzu glatt poliert, da zauberte der kleine Italiener bei HARDLINE ein paar mehr Ecken und Kanten rein.
Die einzig interessanten Ansätze hat man vielleicht beim verspielten „When The Battle Is Over", bei dem der Chorus mal greift. Der Titelsong sticht mit seinen leichten Blues-Ansätzen ebenso heraus wie „The Price Of Loving You". Die Nummer wird in der sphärischen Strophe von einem dezenten Basslauf geführt, bevor der Chorus so richtig Fahrt aufnimmt. Bei dem großen Angebot bietet FERGIE FREDERIKSEN hier zu wenig, um jemand außer ausgemachten Melodic-Anhängern aufzufallen. (Pfälzer)

Bewertung: 5,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 56:30 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 23.08.2013

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