The Ocean - Pelagial

The_Ocean_-_Pelagial_-_ArtworkDer Ozean: Unendliche Weiten meist blauem und salzigem Wassers. Der Blick auf die bewegte Oberfläche vermag aber nicht im geringsten preis zu geben, was darunter in den tieferen Schichten vor sich geht. Genauso wie beim gemeinen Homo Sapiens. Wer kann schon auf einen Blick erkennen, was im Inneren des Gegenüber so alles vor sich geht? Was seine tiefsten Bedürfnisse und Wünsche sind?
Das multinationale Kollektiv THE OCEAN kann hierüber zwar keinen Aufschluss geben, aber kann uns auf dem musikalischen Wege eine Vision einer solche Reise in die absoluten Tiefen des Meeres bzw. sinngemäß ins menschliche Ich geben. Dass dies nicht mit Drei-Akkorde-Schrammel-Punk funktioniert, sondern große technische und kompositorische Klasse erfordert, ist logisch - aber wer THE OCEAN kennt, weiss, das dieses Konzept sehr wohl umsetzbar ist.
Und in dieser Hinsicht hat Mastermind Robin Staps einmal mehr ganze Arbeit geleistet - und das nicht nur in musikalischer Hinsicht.

Denn "Pelagial" ist als großer multimedialer Trip geplant, von dem die Musik lediglich eine Facette des Spiels darstellt: Neben einem begleitenden Film von Craig Murray (bekannt u.a. von der Zusammenarbeit mit NINE INCH NAILS), einem äusserst aufwendig gestalteten Booklet gibt es zusätzlich diverse Spezialeditionen, die alle zusammengenommen "Pelagial" eigentlich erst perfekt machen - wir beschränken uns hier natürlich in erster Linie "nur" auf die Musik, und die stellt den Hörer bereits auf den absoluten Prüfstand.

Egal, ob man die rein instrumental-gehaltene Version oder die mit Loic Rosettis Gesang versehene Version von "Pelagial" in den Player schmeisst: Diese Reise in die Untiefen wird man so schnell nicht vergessen! (Hintergrund der dualen Aufnahmen mit und ohne Sänger war die Ungewissheit ob Sänger Loic rechtzeitig zu den Aufnahme stimmlich fit sein würde). THE OCEAN beweisen einmal mehr, dass moderner Metal eben nicht nach dem 08/15-Raster funktionieren muss: Ihr Post-Metal sprüht auch auf "Pelagial" vor Ideen, Riff-Gebilden, Breaks, tollen Melodien, mitreissenden Songaufbauten, Texten, ach,  einfach alles scheint sich auf "Pelagial" zu einem hell leuchtenden Fixpunkt in den dunklen Arealen des Meeres zu vereinen - und dann schnappt dieses Mistviech unbarmherzig zu, zack, weg. Wie diese fiesen Laternenfische.

Ich führe bewusst keine einzelnen Tracks als Beispiele auf: "Pelagial" funktioniert eigentlich fast nur als Gesamtkonzept und am Stück - Riffschnipsel und diverse Motive tauchen ohnehin an mehreren Stellen der Scheibe auf und halten die 53 Minuten in einem Fluss zusammen.
Also, Mr. Stabs und Co: Wieder einmal habt ihr bewiesen, dass ihr Ausnahmekonzepte in der Gesamtheit und in Perfektion umsetzen könnt, das ist einfach nur kurz vor Weltklasse. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dies live zu einem absoluten Flash wird - und genau den werde ich in Bälde (hier) auskosten!  (Brix)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 53:13 min
Label: Metal Blade Records
Veröffentlichungstermin: 26.04.2013

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