Aborym - Dirty

Aborym_dirtySchon seit über 20 Jahren gibt es nun schon die italienische Antwort auf festgefressene Konventionen des in Skandinavien entwickelten, rohen Black Metals, die auf den Namen ABORYM hört. Anstelle von organischem Blastbeat und Doublebass gibt es hier bei dieser Band hochsynthetische Synthesizerarrangements, die sich gemeinsam mit sägenden E-Gitarren und vernichtendem Gekeife ein ganz eigenes Subgenre verschafft haben, das man allgemein als Industrial Black Metal bezeichnet. Ihr nun sechstes Album „Dirty“ bietet genau das, was man schon immer an dieser Band mochte bzw. noch nie an ihr ausstehen konnte.

Schon zu Beginn trumpft „Dirty“ mit einer mitreißenden, stampfenden semielektronischen Hymne auf, die den Gehörgang für das Kommende sensibilisiert. Interessant ist die Art und Weise, wie ABORYM fast schon tanzbaren Industrial mit definitiv nicht-tanzbarem Black Metal verknüpft, und somit Tracks erstellt, die man sich tatsächlich in Ruhe anhören kann. Auch wenn man manchmal meint, dass zu weit gegangen wird, überzeugt einen die Band immer recht schnell vom Gegenteil. Hier zeichnen sich über 20 Jahre Erfahrung einfach ab.
Durch den unverhohlenen Synthesizereinsatz besticht „Dirty“ mit einer umfangreichen Orchestrierung, welche zahlreiche interessante und markante Momente in das Album setzt. In Kombination mit wechselweise sanftem Klargesang und harschem Gekeife wird dabei für rege Abwechslung und kontrastreiche Dynamik sowohl unter- als auch innerhalb der Tracks gesorgt.
An dieser Stelle sollte auch noch erwähnt werden, dass es eine Version von „Dirty“ als Doppelalbum gibt, bei der ABORYM auf einer Bonus CD diverse Coverversionen von klassischem Metal-Liedgut (von u.a. IRON MAIDEN, PINK FLOYD, NINE INCH NAILS...), sowie zwei weitere neue Tracks zum besten geben. Insgesamt ist dieser Bonus zwar ganz nett und die Covers sind durchaus gelungen, dennoch wird der „Zusatzmaterialcharakter“ nicht überstiegen, was die Doppelalbumsvariante allenfalls für eingesessene Fans interessant macht.    

ABORYM zeigen auf „Dirty“ wieder einmal, dass Industrial und Black Metal tatsächlich harmonieren kann, jedoch ebenfalls, dass es sehr geschmacksabhängig ist und bleiben wird. Speziell in diesem Sektor schwarzmetallischer Klangfreuden gibt es jedoch keine direkte Konkurrenz, da die vorhandenen Alternativen fast allesamt erheblich schlechter sind. Für Fans derartiger Musik dürfte „Dirty“ somit eine Pflichtanschaffung sein. Auch wer nur mal schnuppern möchte, ist mit diesem Album gut bedient, denn dieses tut, im Gegensatz zu zahlreichen anderen, derartigen Werken, nicht weh. (Jannick)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 51:18 / Bonus-CD: 39:48
Label: Agonia Records
Veröffentlichungstermin: 28:05.2013

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