Todtgelichter - Apnoe.

Todtgelichter_apnoe

Mit TODTGELICHTER hat Hamburg der deutschen Szene eine Progressive-Black Metal Band beschert, deren Namen immer wieder voller Respekt angeführt wird. Dies verwundert kaum angesichts der Qualität, die auf den bisherigen drei Alben geboten wurde. Auch ihr nun viertes Werk „Apnoe.“ verspricht eine vielseitige, anspruchsvolle Sache zu werden, wie man den Reaktionen auf die bereits im Vorfeld laufende Promotion unschwer entnehmen kann.

 

Geboten wird ein knapp über fünfzig Minuten langes Monumentalwerk, das zumindest musikalisch so ziemlich alles abklappert, was mit einem rohem, schwarzmetallischem Klangbild nur irgendwie vereinbar ist. Dabei ist in erster Linie das technische Geschick der Musiker bemerkenswert. Die zahlreichen Riffs und Läufe sind trotz ihres Umfangs und offenbarem Schwierigkeitsgrad ziemlich flüssig und fesselnd eingespielt worden, was durch ein gelungenes Drumming zusätzlich unterstrichen wird. Das Spektrum der dargebotenen Kost reicht dabei von fulminantem Prog über  dissonanten Metalcore bis hin zu treibenden Gothrock Elementen.
Der Gesang braucht eine Weile, um sich zwanglos in das Gesamtbild einfügen zu lassen. Noch zu  Beginn des Album wirkt das Keifen noch etwas zahm und inhibiert, was in krassem Kontrast zur gebotenen Musik steht, die expulsiv zu verstehen lässt, dass es etwas auf die Ohren gibt. Im Laufe des Albums bessert sich das allerdings nachhaltig. Was zu Beginn perfekt, dann jedoch immer mehr an Überzeugungskraft verliert ist der weibliche Klargesang. Noch auf den ersten Tracks sorgt die tiefgründige Stimme und die hervorragend intonierten Melodien für eine Atmosphäre, wie sie nur eine Band wie TODTGELICHTER zustande bringen kann. Gerade in Kombination mit harscherem Black Metal sorgt dieser Klargesang für eine spannungsreiche Eigendynamik. Gegen Ende des Albums kommt er jedoch inflationär oft zum Einsatz. Speziell die Titel, bei denen das brutalere Gegenstück fehlt, rauben dem Album einiges an Reiz. Ebenso wie die zahlreichen Metalcore-Zwischenspiele, die schlicht und einfach zu hektisch für ein Album sind, dessen wahre Stärke in den hypnotischen Passagen liegt.

TODEGELICHTER bieten hier ein Stück hochkarätigen Black Metal, der in erster Linie für szenefremde Metaller interessant sein dürfte. Es wird so viel Wert auf objektive Güte bei verhältnismäßig unplakativer lyrischer Konzeption gelegt, dass man sie auch ohne Black-Metal-Attitude genießen kann. Auch für Freunde des latent Progressiven ist „Apnoe.“ genau das richtige, ebenso wie für Fans des jüngeren Schaffens von DARK FORTRESS. (Jannick)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 52:55
Label: Code666 Records
Veröffentlichungstermin: 15.04.2013
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