Mehrfach-Wertung der Redaktion

HSB-VetoWenn HEAVEN SHALL BURN nach drei Jahren des Hungern-Lassens endlich wieder mit einem neuen Album zu Tische bittet, ist fast schon garantiert, dass die Metal-Gemeinde satt werden wird.
Natürlich waren die Thüringer nicht drei Jahre lang untätig: Ausgeprägte Touren im europäischen In- und Ausland, massig Open-Air-Festival-Präsenz und sogar einTrip nach Indochina und Australien stanzen dicke Löcher in die HSB-Arbeitskarte. Natürlich soll "Veto"  auch nicht als Schnellschuss negativ in der Diskographie auftauchen und so ließen sich die Saalfelder ausreichend Zeit für den kreativen und aufnahmetechnischen Prozess.

Dass sich dies einmal mehr gelohnt hat, wird gleich bei den ersten drei Songs glasklar: Der Opener "Godiva" besticht durch bisher noch nie bei HSB gehörte melodische Momente, "Land Of The Upright Ones" stellt einen "typischen" HSB-Smasher dar (Ok, da hat man bei AS I LAY DYING ein wenig abgekäst) und bei "Die Stürme Rufen Dich" gibt es elektronische Elemente und sogar deutsch-sprachige Textzeilen zu hören (Die Kollegen von CALLEJON lassen an dieser Stelle grüßen).
Damit nicht genug: "Fallen" bringt ein astreines BOLT THROWER-Riff und geballte Double-Bass-Power; der Track "Hunters Will Be Hunted" zieht nicht nur aufgrund des Videos und Textes (Es geht um die Sinnlosigkeit des "Jagens" im Allgemeinen und um die Tätigkeit von SEA SHEPHARD im Speziellen) eine BILD-Schlagzeile und somit die volle Aufmerksamkeit auf sich , sondern bietet nach erneut eingeflochtenen Keyboard-Samples einen weiteren Glanzpunkt auf "Veto". Puh, da muss man erst einmal durchschnaufen!

Hierzu kommt "You Will Be Godless" gerade recht: Dieser Track fällt ein wenig gegenüber den bisher gehörten Songs ein wenig ab, trotz der brutalen und akzentuierten Double-Bass-Salven am Ende.
Doch schon spielen HSB die nächste Karte aus: Das BLIND GUARDIAN-Cover "Valhalla" sticht wie der Kreuz-Bube; unglaublich, auf welche Ideen die Thüringer jedes Mal bei ihren Neueinspielungen kommen! Hiermit hat sicherlich so gut wie niemand gerechnet.
Und nicht genug damit, dass diese Version äußerst gelungen ist, nein: Sogar Hansi von den blinden Gardinen konnte HSB davon überzeugen, hier aktiv stimmlich mitzuwirken! Einfach nur schweinegeil und erneut eine Verbeugung vor den Metal-Helden auch meiner Jugend - das Teil wird bald sicherlich in jeder Metal-Disse hoch und runter rotieren.

Da ist es fast schon eine logische Folge, dass nach diesen ganzen Highlights die Platte gegen Ende hin ein wenig abflaut und das absolute Top-Niveau von zuvor nicht mehr halten kann. "Antagonized" und "53 Nations" gehen da beispielsweise ein wenig unter. Trotzdem haben HSB noch das ein oder andere Schmankerl in der Hinterhand: "Like Nations Amongst Mortals" mit feinen melodischen Leads und den Rausschmeisser "Beyond Redemption", der den Kreis zum vergleichsweise "ruhigen" Beginn von "Veto" zu schliessen vermag.

Album Numero Sieben wird also unterm Strich erneut auf der ganzen Linie abräumen und HEAVEN SHALL BURN  den Platz auf dem deutschen Metal Core-Thron unangefochten garantieren. Dennoch kann ich bei mir persönlich den ein oder anderen Abnutzungs-Effekt entdecken, der durch die große Hitdichte allerdings wieder wettgemacht wird. Die Vorfreude auf erneute Live-Großtaten auf den deutschen Festival-Bühnen ist jedenfalls schon ziemlich groß! (Brix)

Bewertung: 8 / 10


Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 49:23 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 19.04.2013

Wertung der Redaktion
Andreas Jochen Katharina Maik Anne Jannick Seb
8,5 7,5 8,5 8,5 7,5 8 8,5
Submit to FacebookSubmit to Twitter
Anmelden

Neckbreaker auf Facebook

nb recruiting 2015

nb forum 2015

nb gallery 2015