Schon gut zwei Dekaden sind vergangen, als BLUT AUS NORD ins Leben gerufen wurde. Zu dieser Zeit konnte man wohl noch nicht ahnen, dass frühe Werke wie „Ultima Thulée“ (1995) oder „Memoria Vetusta I“ (1996) heute mit zu den wichtigsten Black Metal Alben überhaupt zählen würden. Umso überraschender ist es, wenn plötzlich ein Album aus dem Nichts auftaucht, das einem Nebenprojekt des Masterminds Vindsval entspringt, von dem offenbar nur die Wenigsten wussten. Unter dem Namen THE EYE tobte sich der Franzose Mitte der Neunziger nochmal so richtig aus, ehe er den eiskalt puristischen, ambientgetränkten Black Metal zugunsten experimenteller Erfüllung hinter sich ließ. Die einzige Full-Length Veröffentlichung dieses Projektes, „Supremacy“, aus dem Jahr 1997 wird nun wiederveröffentlicht und somit für alle Welt zugänglich.

Auffällig ist der ungewohnte Tiefgang, der sich neben dem konzeptionellen und musikalischen roter Faden durch das Album zieht. Feinste Melodien und lupenreiner Keyboardeinsatz machen „Supremacy“ zu einer außergewöhnlichen Veröffentlichung, die sich den Klassikern von BLUT AUS NORD lückenlos anschließen lassen.
Trotz der hypnotischen Wirkung, die dieses Album mit sich zieht,  strotzt dieses durch eine Abwechslung, die für einen ziemlich umfangreichen Gesamteindruck Sorge trägt. Dabei finden ebenso typische Black Metal Passagen Einsatz wie auch ergreifende Ambientparts und die fantastische Kombination aus beidem.

Wer mit dem einzigartigem frühem Schaffen von Vindsval aufgewachsen ist, oder nachträglich damit vertraut gemacht wurde, wird „Supremacy“ sehr zu schätzen wissen. Dieses Album ist wie eine vorenthaltene Perle aus längst vergangener Zeit und sollte an seinen Platz neben „Ultima Thulée“ in der Sammlung jedes kultivierten Black Metallers zu finden sein. (Jannick)


Bewertung: - / -

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 39:26
Label: Debemur Morti Productions
Veröffentlichungstermin: 15.03.2013