Axel Rudi Pell - Live On Fire

axelrudipell_liveonfireLivedokumente des Wattenscheiders gibt es mittlerweile mehr als genug, aber ein komplettes Konzert wurde letztmals 2003 mit "Knights Live" auf Tonträger gebannt. Dazwischen gab es noch „Live In Europe", auf dem allerdings nur ein Festivalauftritt vom ROCK OF AGES 2009 auf DVD gebannt wurde. Über die Livequalitäten von AXEL RUDI PELL wurde genug geschrieben, seine Formation mit amerikanischer Unterstützung gehört zum Besten was die Nation zu bieten hat. Nun wurde auf der letzten Tour zum aktuellen Album „Circle Of The Oath" mit „Live On Fire" ein weiteres Livealbum mitgeschnitten.

Das Konzert, welches am 18. Oktober 2012 in der Kölner Essigfabrik aufgenommen wurde gibt es sowohl als DVD wie auch als reine Audio-Spur zu kaufen. Mir liegt allerdings nur die CD-Version zum reviewen vor, was ein wenig schade und unaufschlussreich ist. Die Setlist unterscheidet sich nicht viel von der, die man von den übrigen Konzerten der Tournee kennt. Im Gegensatz zu Saarbrücken im letzten Jahr gibt es mit dem Medley aus "Tear Down The Walls" und "Nasty Reputation" nur eine weitere Nummer. Vorbei sind also die Zeiten von legendären zweieinhalb Stundenshows.

Das ändert nur wenig an der Klasse und der Energie, welche die Fünf auf der Bühne versprühen. Da man in dem Line-Up schon seit 15 Jahren zusammen musiziert ist das Verständnis untereinander blind. Davon profitieren vor allem die langen Medleys, bei denen sie diverse Klassiker, die der Hardrock-Virtuose geschaffen hat verknüpfen und dazwischen ausufernd jammen. Diese Spielfreude steckt an und ist auch auf der reinen Audioaufnahme noch zu vernehmen. Vor allem die Duelle zwischen dem Meister selbst und seinem Tastenmann Ferdy Doernberg sind immer wieder von vielen spontanen Einfällen geprägt, wodurch sich die Shows dann doch unterscheiden.
Als weitere Showhöhepunkte entpuppen sich jedes Mal das Drumsolo von Mike Terrana und Frontmann Johnny Gioeli. Der besticht nicht nur durch seine Gesangsleistung, sondern auch durch seine Entertainment-Qualitäten. An dem Abend war er besonders gut aufgelegt und machte noch ein paar mehr Scherze als sonst. Dabei nimmt er sich und seine mangelnden Deutschkenntnisse gerne mal auf die Schippe. Die Weisheit, dass Rockmusik Spaß machen soll ist zwar nicht mehr neu, aber recht hat er.

Bei der DVD-Version gibt es noch einen Mitschnitt vom letztjährigen ROCK OF AGES-Auftritt, den Pellator scheint es da zu gefallen. Auch hier weicht die Setlist kaum ab, im Gegensatz zum Hauptkonzert der DVD fehlen nur "Carousel" und "Fool Fool". Wer beim Betrachten darauf spannt, eventuell runde, weibliche Applausargumente zu erspähen, die den Muckern aus der Menge entgegen gestreckt wurden, den muss ich enttäuschen. Als Zeuge dieses Gigs muss ich leider bestätigen, dass sich die Frauen der Zunft nicht so recht trauten. Weiteres Bonusmaterial sind ein Interview, eine Homestory und das Video zum Cover von "Hallelujah".

Musikalisch dürfte es da aber ebenso wenig auszusetzen geben, wie auf dem Rest, der hier geboten wird. Lediglich beim Sound muss man ein paar Abstriche machen, der ein bisschen rau um die Ecke biegt. Das wirkt zwar authentischer am Liveklang, aber ein wenig mehr Volumen bei der Abmischung hätte nicht geschadet. Insgesamt dürfte das aber ein feines Gesamtpaket sein, von dem ich mir gerne einen kompletten Eindruck verschafft hätte. (Pfälzer)

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 13 (CD) / 25 (DVD)
Spielzeit: 108:22 min (CD) / ca. 212 min (DVD)
Label: Steamhammer/SPV
Veröffentlichungstermin: 22.03.2013

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