AnthraxNach ihrem Comeback mit „Worship Music" veröffentlichen ANTHRAX mit „Anthems" eine EP mit Coversongs. In der Vergangenheit hat die Band schon des Öfteren für Single-B-Sides oder auch auf Studioalben Songs anderer Künstler gecovert. Bisher klangen diese Versionen immer sehr eigen und gelungen. Ob es ANTHRAX auf „Anthems" schaffen, diesen Standard zu halten?

Zugegebenermaßen lässt sich keine ANTHRAX-Kritik ohne die Erwähnung des aktuellen Lineups der Band einleiten. Nachdem Joey Belladonna wieder an Bord ist und auch auf „Anthems" zu hören ist, stieg der langjährige Lead-Gitarrist Rob Cagganio Ende 2012 aus, um sich mehr seiner Karriere als Produzent zu widmen. Glaubt man seinen Aussagen, war es reiner Zufall, dass er nun bei VOLBEAT spielt. Deren neuesten Longplayer sollte er ursprünglich nur produzieren, es kam dann aber anders als gedacht. Alles in allem hat das aber wenig mit dem aktuellen ANTHRAX-Output zu tun, hier ist Rob noch zu hören.

Kenner der Band werden mit Sicherheit die vielen unterschiedlichen Coversongs der Band gut in Erinnerung behalten haben. Für mich selbst sticht besonders der SEX PISTOLS-Song „Friggin In The Riggin" hervor, der mir auch heute noch im Kopf umherschwirrt. Auch diesem, wie bei fast allen anderen Coversongs, drückten ANTHRAX ihren eigenen Stempel auf. So klangen die Stücke nicht immer wie das Original, doch so waren die Songs sehr interessant zu hören. Bei „Anthems" ist dies nun anders, was in meinen Augen das Hörerlebnis stark schmälert. Hier versucht die Band, möglichst nah am Original zu bleiben, und es gibt keinerlei Ausreißer. Besonders beim RUSH-Song „Anthems", merkt man Joey an, wie sehr er die Stimme von RUSHs Geddy Lee versucht zu imitieren. Daher wird der Song eben nur zu etwas „Nachgespieltem" und hat nicht sehr viel vom ANTHRAX-Sound, wirkt also eher langweilig und uninspiriert. Dabei ist nicht einmal die Auswahl an Songs besonders interessant. Einen so bekannten Song wie „T.N.T." von AC/DC zu covern finde ich weitaus uninteressanter als wenn man z. B. „Riff Raff" gewählt hätte. Für THIN LIZZYs „Jailbreak" gilt das Gleiche. Das einzig Interessante bzw. in dem Fall Lustige ist wohl der BOSTON-Song „Smokin", bei welchem sogar Keyboards zum Zuge kommen, was nicht gerade typisch für eine Band wie ANTHRAX ist.

Insgesamt bekommt man mit den acht Songs, von denen zwei lediglich ein Remix von „Crawl" sind, nicht wirklich viel geboten. Gerade mal sechs Coverversionen, von denen keine besonders hervorsticht. Wirkliche Hardcore-Fans können hier zugreifen, alle anderen sollten sich den Kauf überlegen, wirklich lohnenswert ist es nicht. Es sei denn, man ist noch nicht Besitzer des Albums „Worship Music" und kann gleich zur Touredition greifen, denn dieser liegt die EP als Bonusdisc bei. (Pascal)


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 33:42
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 19.03.2013

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