suicidal-tendencies-13-cover-160Diese verflixte 13! Die kam doch schon öfters bei den Jungs um Mike Muir zur Geltung, aber noch nie war sie so präsent und wichtig wie in diesem Jahr. Richtig, 2013, genauer gesagt am 13.03.13, veröffentlichen SUICIDAL TENDENCIES ihr 13. Studioalbum nach genau 13 Jahren Unterbrechung der Albumreihe. Und dann umfasst es auch tatsächlich noch 13 neue Songs. Die 13 scheint hier also alles andere als eine Unglückszahl darzustellen. Aber können auch all diese 13er was? Das hören bzw. lesen wir gleich.
Zugegeben habe ich nach dem 1999er Album „Freedumb" nicht nur direkt wieder die Liebe zu SUICIDAL TENDENCIES entdeckt, genauso schnell habe ich mich wieder entliebt mit dem Nachfolger „Free Your Soul...And Save My Mind", wenn es auch kein schlechtes Album war, aber in der damaligen Zeit der Veröffentlichungen einfach unterging. Als ich die Kalifornier vor ein paar Jahren erneut live erleben durfte, wusste ich aber schnell wieder, was die Jungs draufhaben. In einer neuen, recht stabilen Besetzung sind sie nun unterwegs, um möglichst deutlich zu machen, dass der Crossover, den sie unter anderem stark mitbegründet haben, noch lange nicht tot ist. Live kommen die alten und neuen Klassiker immer noch gnadenlos gut rüber, was aber auch bei dieser Besetzung kein Wunder ist. "Neuzugang" Dean Pleasants an der Gitarre kann nicht nur so ziemlich alles spielen, er tut's auch. Tim William am Bass konnte auf Tour auch nur für offene Münder sorgen, und über Drumobelix Eric Moore braucht man ja nicht wirklich noch was zu sagen; was dieser füllige Kerl hinter seinem ebenbürtigen Drumkit abzieht, gehört ganz oben in die Schlagzeugliga. Und was wäre SUICIDAL ohne ihren Cyco Miko, der nicht nur gesanglich, auch performance- und outfittechnisch wegweisend ist und war?

Der Funk kommt neben dem Metal und Hardcore auch bei "13" wieder ordentlich zum Zug sowie Auszüge aus Jazz und Blues. Wenn diese Elemente wohldosiert werden, kann eigentlich immer nur Gutes aus Venice erwartet werden. Beim aktuellen Album hat der Fünfer diese Gratwanderung gerade noch so hinbekommen. Auch wenn manche Songs einen starken Jam- bzw. Freestylecharakter aufzeigen, so bleiben sie dennoch im Kern eingängig und nachvollziehbar. Kaum ein S.T.-Album hat nur Durchhänger oder nur Hits, wenn die Mischung ausgewogen ist.

Auch ein balladesker Anfang sagt nicht aus, ob das Lied nachher heftig abgeht, ein ungewöhnlicher, befremdlicher Anfang kann ebenso eine wahrhaftige Rock-Hymne nach sich ziehen, eine funkige und jazzige Nummer verspricht mitunter eine groovige, stampfende Fortsetzung. Same difference, wie der Franzose sagt, so bunt gemischt ist "13" auch wieder mal, Mitgröhlparts zu Ehren der Band und deren Protagonisten sind ebenso garantiert wie der vereinzelte Musikeroverload an den Instrumenten. Was beim ersten Hören noch etwas belanglos erscheint, wird beim zweiten Durchlauf schon erstaunlich catchy (ja okay, es bleibt hängen). Und spätestens das dritte Mal hat der Fan schon wieder das blaue Bandana dicht über die Augen gezogen und kann es kaum erwarten, noch einmal die Bühne entern zu dürfen und ihre Helden zu skandieren. (Jochen)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 59:14 min
Label: Suicidal Records
Veröffentlichungstermin: 13.03.2013

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