Coilguns_SplitSplits sind wieder modern. Sehr schön, der Trend scheint ja wirklich zu den Anfängen der Musikindustrie zu gehen, als man noch dafür kämpfen oder zumindest harte Arbeit leisten musste, um sich möglichst auf allen Kontinenten einen Namen zu machen.

Vinyl und Tape sind keine Fremdbegriffe mehr, sogar die neueste Generation entdeckt gerade wieder dieses kultige Format, und nicht nur Undergroundbands bedienen sich dieser Medien.
Mit Splits erreicht man nicht nur musikalisch ein größeres Publikum, sondern kann auch überregional eine Fanbase ausbauen, wenn der Splitpartner in anderen Regionen aktiv ist.

COILGUNS aus der französischen Schweiz werden es mitunter schwer haben, in ihren Breitengraden Gleichgesinnte zu finden, zumindest ist mir das landschaftlich wertvolle Land nicht gerade als Hochburg für experimentellen Krach geläufig. Bielefeld ist es aber auch nicht, wenn schon etwas mehr als La Chaux-de-Fonds. NEVER VOID - oder auch neudeutsch mit Verzicht auf Vokale NVRVD – hauen zumindest soundtechnisch in eine ähnliche Kerbe und können so bestimmt zumindest mal den mitteleuropäischen Raum durch diese 10" auf sich aufmerksam machen.

Mit einem Doppelpack an Studio-und Livesongs wechseln sich die Bands hier über 28 Minuten lang ab, ihre Mischung aus modernem Coresound vermischt mit Death Metal und klassischen Rockelementen rauszurotzen. Bei so manchem Song wird man da an die Anfangstage von MASTODON erinnert, was bestimmt nichts Schlechtes verheißt. Wenn auch NVRVD instrumental etwas rockiger und weniger verzerrt zugange sind, so kann der deutsche Vierer dennoch gut mit dem Schweizer Trio mithalten. Gerade gesanglich schenken sich beide Bands nicht und krakelen ihren Unmut ohne Unterlass heraus.

Live werden COILGUNS allerdings Unterstützung gebrauchen können, denn momentan ist Jona Nido, der wohl auch alle Businessangelegenheiten verwaltet, der einzige, der als Saitenbediener aller Art eingetragen ist. Beide Bands zeigen ein hohes musikalisches Niveau und machen schwer Lust auf ein Liveerlebnis. Die gekonnte und angenehme Mischung aus noisig, flott, schleppend, rockig und düster bereitet ein angenehmes Hörvergnügen und führt zu dem gewollten Ergebnis, die Soloeskapaden der beteiligten Bands mal gründlich auschecken zu wollen. Mir liegt zwar nur die CD-Version vor, aber die alleine macht schon ordentlich was daher. Für den freien Markt wird es wohl ausschließlich die Vinylversion geben. Also: Plattenspieler besorgen, wer noch keinen hat, und heftig rotieren lassen! (Jochen)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 28:49 min
Label: Pelagic Records / Dead Dead Dead Music
Veröffentlichungstermin: 01.10.2012 

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