Wohl kaum einem Fan orthodoxer Schwarzmetallklänge wird entgangen sein, dass HELL MILITIA eine Band ist, die man definitiv kennen muss. Auf sämtlichen ihrer Alben wird der perverse Ekel vor der Menschheit in einer hochgradig eigenständigen Art und Weise zelebriert, die vor allem von ihrer treibenden Eingängigkeit zehrt. Ihr nun neuster Schlag „Jacob's Ladder“ macht da keinen Unterschied, und bietet erneut ein hochkarätiges Manifest blasphemischer Misanthropie.

In erster Linie stechen hier ungewöhnlich dissonante Klangfolgen heraus. HELL MILITIA haben sich bezüglich ihrer Progressivität enorm gesteigert, und wagen es nun wesentlich häufiger als früher noch, waghalsige Harmonieänderungen und Tempovariationen am laufenden Band zu bieten. Ihr Talent, trotz der regen Abwechslung einen klar definierten roten Faden durch die Tracks zu ziehen, zeugt dabei von der mittlerweile eingezogenen Reife dieser Band.
Wieder besticht dieses Album durch einen herausragenden Gesang, der für derartige Musik wie geschaffen ist. Das leicht eklige, brachiale und blutrünstig anmutende Gekeife ist schlicht und einfach einzigartig, und setzt der ohnehin gelungenen Musik vollendend die Krone auf.

Wer auf rohen, orthodoxen und leicht dissonanten Black Metal steht, der konsequent in seiner Authentizität und seiner auralen Ausstrahlung ist, der sollte sich dieses Album zwingend zulegen. HELL MILITIA vereinen die pure Gewalt und Intensität, die den Black Metal so interessant macht, und fügen dem eine dezent vulgäre Note hinzu, was die ganze Geschichte nur noch spannender macht. Treibender und fesselnder geht es eigentlich kaum. Allerdings wird es Genrefremdlingen schwer fallen, derartiger Musik etwas abgewinnen zu können. (Jannick)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 42:50
Label: Season Of Mist
Veröffentlichungstermin: 16.11.2012