Gerade im Black Metal scheint es Gang und Gäbe zu sein, sich nach einiger Zeit zu einer Allstar-Superband zu fusionieren, nach der sonst kein Hahn gekräht hätte. Auch die Norweger von ENDEZZA legitimieren ihre Existenz in der Werbung in erster Linie durch die Mitgliedschaft von Leuten aus BEASTCRAFT, URGEHAL und NATTEFROST. Dennoch bietet ihr aktuelles Release „Erotik Nekrosis“ stellenweise auch wirklich hörenswerte Musik, der man durchaus nicht voreingenommener weise abgeneigt sein sollte.

 

Geboten wird ein eher rudimentäres Black Metal Fundament, das mit einem stark an SVARTSYN erinnerndem, heiserem Gekreische hervorsticht. ENDEZZMA versuchen stets, ihre rohe Basis in melodische Passagen münden zu lassen, was auch durchaus das ein oder andere Mal sehr gut funktioniert. Der Kontrast zwischen monotoner Härte und finsterem Gezupfe hinterlässt, zusammen mit diversen Rhythmusvariationen einen wirklich sauberen Höreindruck.
Eine weitere Besonderheit ist der Einsatz eines Keyboards, der sich aufgrund seiner dezenten Anwendung zwanglos in das Gesamtbild dieser Band einfügt.

Dennoch ist „Erotik Nekrosis“ kein Album, das einen vom Hocker hauen würde. Irgendwie klingt das Ganze nach einer Mischung aus CARPATHIAN FOREST, SVARTSYN und DARKTHRONE,  ohne jedoch die Größe der benannten Bands auch nur annähernd zu erreichen. Innovativität und Abwechslungsreichtum bleiben zudem durchweg auf der Strecke, was jedoch durch immer wieder auftretende Highlights verzeihbar gemacht wird.
Weder ist ENDEZZA eine Band, die man kennen, noch „Erotik Nekrosis“ ein Album, das man haben müsste. Das heißt aber nicht, dass es sich nicht um ein solides Album handelt. Wer immer Interessiert ist, sollte sich vorsichtshalber im Vorfeld einige Tracks anhören. (Jannick)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 39:52
Label: Agonia Records
Veröffentlichungstermin: 27.11.2012