Witchtower - Faster Than Death

Lange hat man kaum etwas neues aus dem Hause WITCHTOWER gehört, die letzte Demo-CD „Under Fallen Wings“ erschien vor fast vier Jahren. Grund für die lange Pause waren hauptsächlich diverse Besetzungsprobleme, die dazu führten, dass von der „Under…“-Besetzung lediglich Frontmann Ralf und Leadgitarrist Schulz übrig geblieben sind. Inzwischen haben die beiden Niederrheiner allerdings wieder ein schlagkräftiges Line-up um sich gesammelt, und nachdem sie bereits seit einem Jahr wieder live aktiv sind, erscheint nun endlich die dritte Scheibe namens „Faster Than Death“. Die Sorge, dass sich wegen der langen Pause und den Umbesetzungen groß etwas im Sound der Hexentürmer geändert hat, nimmt bereits der Aufdruck auf dem Backcover, dass noch immer weder Keyboards noch Frauengesang den Weg auf die Aufnahme gefunden hätten. Und auch musikalisch geht es genau da weiter, wo „Under Fallen Wings“ aufgehört hat. Hier werden traditioneller schwedischer Death Metal und old schooliger Thrash Metal zu einer energiegeladenen Einheit fusioniert, die ohne große Umwege in den Kopf gelangt. Bereits die beiden ersten Songs „Shadows Bleed“ – mit wunderbar sägenden Death Metal-Melodien – und das thrashige „Generation Genocide“ zünden sofort, bevor mit „Older Than Time“ das erste Highlight der Scheibe ansteht, ein mächtiges Death/Thrash-Bollerwerk mit absolutem Ohrwurm-Refrain. Böte sich durchaus als Ersatzdroge für schmachtende The Crown-Fans an. Aber auch die übrigen Stücke auf „Faster Than Death“ fallen nicht groß ab, seien es das rasende „Hysteria Of The Wicked“, das etwas vertrackte „… Of Rebellion“ oder der aggressive Titelsong. Das akkustische Gitarrenstück „In Conspiracy“ bietet außerdem eine gute Möglichkeit zum zwischenzeitlichen Durchschnaufen. Ein absolutes Schmankerl stellt allerdings dann noch das letzte Lied „Pentagram Legions“ dar, hier werden WITCHTOWER etwas dem Death Metal untreu, und wandeln stattdessen auf den thrash’n’rolligen Spuren von Bands wie Gehennah (SWE) oder Goddess Of Desire. Die Verbindung von rockigen Gitarrenläufen, einem Mitgröhl-Refrain vom Feinsten und dem preisverdächtigen Text macht diesen Song kultig wie schon lange nichts mehr und dürfte verhinern, dass er so schnell aus dem Live-Repertoire der Niederrheiner verschwinden wird. Besser kann man eine CD nicht beenden!

Mit „Faster Than Death“ haben WITCHTOWER also ein hervorragendes „Comeback“ geschafft, das außerdem auch durch einen sehr ordentlichen Sound – für den sich Blood Red Angel-Fronter Klaus „Manni“ Spangenberg verantwortlich zeigt – und ein stimmiges Artwork überzeugt. Eigentlich viel zu schade, dieses Werk nur als Demo zu bezeichnen… erhältlich ist es für unschlagbar günstige 6 Euro auf der Bandhomepage www.witchtower-metal.de oder unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.. Metalheads, die diese Band schon mal live gesehen haben, werden eh wissen, was sie erwarten können, und Leute, die WITCHTOWER noch nicht kennen, sollten unbedingt einmal in die beiden auf der Homepage angebotenen Songs reinhören und sich überlegen, ob sie das diesjährige Highlight des NRW-Underground-Metals – neben Symbiontic – verpassen wollen!

(Kai)

Bewertung: 9,0 / 10 Punkte

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 40:11 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungsdatum: 23.09.05
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