Der heimische Black Metal Underground ist voller Bands, die trotz ihres Daseins im weniger populären Bereich regelrechten Kultstatus genießen. Dies liegt glücklicherweise nicht nur an ihren außermusikalischen Eskapaden, sondern in aller Regel in ihrer qualitativ hochwertigen Musik begründet. Eine dieser Bands ist GEBRECHLICHKEIT, die mit „Glanz Und Elend“ ihr neuestes Werk abliefern, das den heimischen Underground um ein weiteres großartiges Release bereichert.

Das auffälligste Merkmal an diesem Album ist der starke Einfluss, den Bands wie vor allem BURZUM und HORNA, aber auch BLUT AUS NORD, DARKTHRONE und Co. auf die Musik von GEBRECHLCHKEIT haben. „Glanz Und Elend“ ist ein ziemlich konsequentes Album geworden, das Bosheit, Gehässigkeit und schwarzmetallische Kälte vereint.
Harsches, blastbeatdominiertes Drumming gesellt sich zu monotonem, eingängigem Riffing und unmenschlichem Keifen, sodass Erinnerungen an frühere Zeiten wach werden. Die Tracks sind allesamt voller treibender Momente und gekonnten Übergängen, sodass es dem Schwarzmetaller regelrecht warm ums Herz wird. Die kantige Produktion sorgt dabei zusätzlich für eine authentische Stimmung, die sich der Rohheit der Musik zwanglos beifügt.
GEBRECHLICHKEIT weiß, wie man fesselnden Black Metal macht, der sich weder anhört, wie jedes zweite Release heutzutage, noch Gebrauch von genreuntypischen Instrumenten macht. Diese Band besticht durch ihre unbarmherzige Musik, die man als Genrefremder wohl  als gänzlich ungenießbar abstempeln würde. Aber genau das macht sie so besonders.

„Glanz Und Elend“ ist eines der rohesten und härtesten Veröffentlichungen der letzten Zeit, bei der noch von anspruchsvoller Musik die Rede sein kann. Hier gibt es keine Kompromisse, keine nach Geld schreienden Melodien und keine Beschönigungen jedweder Art. Lediglich diverse Samples lockern ab und an die sonst ziemlich bittere Atmosphäre etwas auf. Auf diesem Album bekommt der Hörer satte neun Tracks auf 55 Minuten verteilt, die allesamt  den alten Geist des Black Metal wieder etwas Leben einhauchen. Black Metaller, die kein Interesse an einer überteuerten Produktion und an lieblichen Harmonien haben werden hier definitiv auf ihre Kosten kommen. Auch wenn zahlreiche Riffs ziemlich nahe an denen alter Meister vorbeidriften ist dieses Album eine definitive Empfehlung. (Jannick)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 55:10
Label: Asatru Klangwerke
Veröffentlichungstermin: 10.08.2012