Gold - Interbellum
Betrachtet man nur die Musik, dann fallen einem zur eigenen Überraschung schnell gewaltige Unterschiede auf, welche alleine bereits die Existenz von GOLD rechtfertigen können. Dort, wo sich THE DEVIL’S BLOOD auf ihrem zweiten Langweileralbum „The Thousandfold Epicentre“ in einem Netz aus Überheblichkeit und Verwirrtheit gefangen haben, präsentieren GOLD bei allen 9 Songs wunderschöne Melodien, die man erst einmal komponieren muss.
„Interbellum“ wirkt dadurch unheimlich kurzweilig, man kann sich die Platte locker auch zwei Mal hintereinander anhören, und man läuft auch nicht Gefahr vorübergehend die Aufmerksamkeit zu verlieren. Star der fünfköpfigen Truppe ist ganz klar Sängerin Milena Eva, die über eine Stimme verfügt, die perfekt zur Retromucke passt, und irgendetwas in sich hat, was (zumindest mich) faszinieren kann.
Betrachtet man die zumeist kurzen Songs etwas genauer, lediglich der Schlusstrack „Ruby“ fällt in Sachen Spielzeit etwas aus dem Rahmen, dann kommt man nicht umher, der Band für ein sehr homogenes Album zu gratulieren, das kaum Wünsche offen lässt. Man findet starke Songs am Anfang („One Of Us“), am Ende (das leicht doom-beeinflusste „Ruby“) sowie zwischendrin, „Love The Magician“ und „Medicine Man“ möchte ich hier namentlich erwähnen. Dass sich die Band aus unserem Nachbarland dabei nur ganz selten einmal im schwermetallischen Sektor bewegt, damit muss man sich bei „Interbellum“ abfinden, das sich hauptsächlich zwischen Classic Rock und Poprock bewegt, wobei das ausgedehnte Gitarrensolo am Ende von „Ruby“ auch von einer Southern Rock Band wie LYNYRD SKYNYRD oder MOLLY HATCHET stammen könnte.
Man ist in der heutigen Zeit ja in Versuchung jede neu aufkommende Retro Band zu verdammen, insbesondere wenn diese wie so viele andere auch eine Sängerin in ihren Reihen hat, aber selbst wenn ich es bei GOLD wollte, würde ich es nicht hinbekommen. Dieser holländische Fünfer bietet einfach kaum Angriffsfläche und kann mit seinem Debütalbum „Interbellum“ voll und ganz überzeugen. (Maik)
Bewertung: 8,5 / 10
Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 39:45 min
Label: Ván Records
Veröffentlichungstermin: 07.12.2012
- Maik
- Kategorie: CD-Reviews