Place Vendome - Place Vendome
Nach dem flotten Opening wird zunächst der Weichspülgang eingelegt Kiske ist als Kiske vom geneigten Metal-Ohr gar nicht mehr zu identifizieren, so ungewohnt sanft klingen die Gesangslinien. Weiter geht es mit dem zwar frischen, aber ebenfalls sehr seichten Too Late sollte da etwa nach einem gelungenen Einstieg bereits die Luft raus sein?
Mitnichten!
Nach den beiden wirklich JOURNEY-konformen Kuschel-Nummern, besinnen sich PLACE VENDOME doch wieder des Rock und fahren in den übrigen Titeln (abgesehen vom Extrem-Schmalzer Heavens Door) wieder Amtliches auf. I Will Be Gone rühmt sich zwar nicht der krachigsten Gitarrenriffs, aber eines äußerst stimmigen Arrangements und eines erstklassigen Kiske, bevor mit The Setting Sun einer der majestätischsten und atmosphärisch dichtesten Tracks ansteht Grundstimmung: gemäßigt; Ohrwurmcharakter: garantiert.
Zum Titeltrack Place Vendome hauen die Jungs derart frischen und mitreißenden Rock aus den Saiten, dass es eine Freude ist Right Here schlägt in die gleiche Kerbe und auch der etwas synthetisch angehauchte und gemäßigt rockende Magic Carpet Ride weiß zu überzeugen insbesondere, wenn in der zweiten Hälfte der Ride unter Stromgitarrenunterstützung so richtig losgeht.
Ein besonderes Schmankerl platzt zum Abschluss: Sign Of The Times ist mitnichten ein PRINCE-Cover, sondern ein episches kleines Meisterwerk des Songwriting.
Der Keeper ist tot, hoch lebe der Keeper!
Spätestens mit diesem Album müssen sich die Kiske-Fans der ersten Stunde vom Keeper-Image verabschieden stimmlich ist der Mann nach wie vor eine Wucht aber auf einem leicht anderen Gebiet als damals und in Zusammenarbeit mit Dennis Ward & Co. entstehen durchaus Songs, bzw. ein ganzes Album, was den Vergleich mit den Genre-Größen wie JOURNEY nicht zu scheuen braucht. Die ein oder andere Stelle könnte zwar gerne etwas knackiger ausfallen, aber für den ersten Streich ist das Ganze sehr ordentlich. Ich bin sicher, dass (hoffentlich!) noch (mindestens) ein weiterer folgen wird.
Note: 8,0 / 10
Anspieltipps: Cross The Line, Place Vendome, Sign Of The Times
VÖ: 10.10.2005
Spielzeit: 45:49 min.
Titel: 10
Label: Frontiers Records
(Naglagor)
- admin
- Kategorie: CD-Reviews