Die Amerikaner von MANETHEREN gibt es nun schon seit fast 10 Jahren. In diesen konnten sie in den ersten drei Jahren mit jeweils einem Album von sich begeistern, bis mit „Solitary Remnants“ (2006) eine sechsjährige Pause einkehren sollte. Diese Wartezeit endet nun mit „Time“, das mit einer stattlichen Spielzeit von fast achtzig Minuten klarmacht, dass die Zeit sinnvoll genutzt wurde.

Aber auch die klangliche und konzeptionelle Qualität der Musik zeugt von ausreichend Zeit und Leidenschaft.  Die im Schnitt ca. 15 Minuten langen Tracks fesseln ebenso wie sie begeistern und entführen den Hörer in eine andere Welt. Umfangreiche Melodien gepaart mit melancholischen Harmonien kommen in Form von zahlreichen verträumten Riffs und äußerst vielseitigen Läufen daher. Auch wenn recht wenig gesungen wird kommt zu keiner Zeit Langeweile auf, da die Instrumentalisierung einfach nur durchweg gelungen ist.
Etwas auflockernd wirken fast schon die Ambient Zwischenspiele, die den experimentellen Charakter von MANETHEREN gekonnt unterstreichen. Trotz der verträumten Arrangements verliert diese Band sich nicht in uneindeutigen Midtempo-Irrfahrten, sondern beharrt auf seinen Blastbeat-Grundton, ohne in exzessive Knüppelorgien auszuschweifen. In erster Linie sitzt die Priorität auf der emotionalen Komponente bei „Time“, was dieses Album sehr prägt.

MANETHEREN werden zwar keine Innovationspreise für „Time“ empfangen, liefern aber dennoch ein hervorragendes Black Metal Album ab, bei dem die Qualität und die Quantität den bloßen Durchschnitt bei Weitem übertrifft. Für Fans von WINTERFYLLETH, WODENSTHRONE, NARGAROTH und Co. auf jeden Fall eine Empfehlung. (Jannick)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 79:00
Label: Debemur Morti Productions
Veröffentlichungstermin: 21.11.2012