Country und Folk sind für die Meisten sehr ähnliche, für manche vielleicht sogar ununterscheidbare Genres. Dass es einen Unterschied gibt, wird nun von KING DUDE eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Er macht Country mit den Elementen des Neofolk, weshalb Neocountry wohl eher als Bezeichnung passen würde. Mit „Burning Daylight“ kommt nun die bereits zweite längere Veröffentlichung auf den Markt, die auf jeden Fall Beachtung verdient.

Die Einflüsse von KING DUDE gehen von Western-inspiriertem Country über flotten Rock 'n' Roll bis hin zu abgefahrener Experimentalmusik. Besonders nett ist dabei die Idee, sich die auf zeitgenössischem Niveau eingespielte Musik so anhören zu lassen, wie typische Produktionen der Fünfziger.
Es dringt stark hervor, dass KING DUDE sich von Bands wie DEATH IN JUNE, BLOOD AXIS und Co. hat inspirieren lassen, denn das monotone Gitarrenspiel wirkt zusammen mit dem tiefen, dennoch leicht fragilen Gesang sehr transparent und die zahlreichen synthetischen Effekte sorgen zudem für ein sehr avantgardistisches Feeling.
Die Texte handeln von makaberen und leicht morbiden Geschichten, wodurch es sich auf jeden Fall lohnt, einen Blick auf die Lyrics zu werfen.

KING DUDE sind ein richtiger Geheimtipp, denn die gebotene Musik bietet nicht nur absolut innovative, sondern auch hochgradig eingängige Musik, die runtergeht wie Öl. Wer also auf eine verschärftere Version von Johnny Cash hofft, könnte hier durchaus fündig werden. Auch sollten Fans des Neofolks sich dieses Album unter keinen Umständen entgehen lassen.
Einziger Schwachpunkt an „Burning Daylight“ ist die mit nur knapp über einer halben Stunde sehr kurze Spielzeit. KING DUDE machen nämlich Lust auf viel mehr. Lässt sich nur hoffen, dass künftige Releases den eingeschlagenen Pfad weiter verfolgen aber eine etwas ansprechendere Spielzeit innehaben. (Jannick)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 33:43
Label: Ván Records
Veröffentlichungstermin: 16.10.2012