Das deutsche Industrial Kult Label Galakthorrö ist eines der wenigen, die ausschließlich Wert auf Qualität legen. Diesem Konzept schließt sich ein entsprechender Label-Sampler an, der aus eigens für diese Veröffentlichung gemachten Tracks zusammengestellt wurde. Bereits 2004 erfreute sich der erste Sampler „Kosmoloko“ einer großen Beliebtheit und gehört nach wie vor zu den Pflichtbesitztümern aller Fans bizarrer, elektronischer Klänge. „Kosmoloko 2“ kommt nun, acht Jahre nach dem Erstling, und ist, wie bereits durch den Namen zu erahnen ist, eine Art Fortsetzung selbigen.
Den Start machen NOVEMBER NÖVELET, die mit ihrem melancholisch ruhigem Electro bereits zu Beginn eine pechschwarze Atmosphäre herbeizaubern. Ihre altbewährte Kombination aus süßen Klängen und monotonen Rhythmen sowie dem ohrenschmeichelnden Gesang ist wie gemacht für die Einleitung eines solchen Werks.
Kurz darauf gibt es mit SUBLIMINAL richtig was auf die Zwölf. Druckvoller, von erbarmungslosem Noise getränkter Power Electronics ergibt zusammen mit dem beängstigend moduliertem und verzerrtem Gesang ein ziemlich harsches Klangbild, das sehr im Kontrast zu NOVEMBER NÖVELET steht.
Dem schließen sich zwei Tracks des mittlerweile sehr renommierten Künstlers HERZ JÜHNING an. Dieser versteht sich besonders auf brummende Harmonien und umfangreiche Klangsphären, die trotz ihrer Härte eine ungewöhnlich ausgeprägte Ruhe ausstrahlen.
Als nächster ist HERMANN KOPP an der Reihe, von dem man ja schon länger nichts mehr gehört hat. Er verwurstet zu seinen verstörenden elektronischen Elementen auch Violinenklänge, wodurch er an Befremdlichkeit kaum zu überbietende, hochgradig eingängige Ohrwürmer erzeugt, die man nicht so schnell vergisst.
Den Abschluss stellen die Labelinhaber von HAUS ARAFNA, die zu Abwechslung verhältnismäßig ruhige Töne anschlagen. Dennoch sind die Tracks geheimnisvoll und treibend, sodass ein würdiger Ausklang den Sampler beendet.
Insgesamt gibt „Kosmoloko 2“ einen sehr guten Überblick über das momentane Label-Aufgebot, den man sich dringend zulegen sollte, wenn man dieses kennenlernen möchte. Auch Fans werden die gelungene Zusammenstellung zu zu schätzen wissen, denn nur selten gibt es Sampler, auf denen die Individualität der Künstler unter Beibehaltung eines roten Fadens unterstrichen wird. Dennoch ersetzt dieser Sampler kein Full-Length-Album der einzelnen Acts, denn diese sind allesamt zu vielschichtig, als dass sie mit nur zwei Tracks voll erfassbar wären. Davon abgesehen handelt es sich um einen überdurchschnittlich gut gelungenen Sammler, der Lust auf mehr macht. (Jannick)
Bewertung: - / -
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 41:07
Label: Galakthorrö
Veröffentlichungstermin: August 2012
