fozzy_sinandbonesEs ist ein Hin und Her. Nachdem Wrestling Superstar Extraordinaire Chris Jericho im Januar unter lautem Getöse in den Ring zurück gekehrt war, konnte man sich denken, dass seine Band FOZZY mal wieder eine ganze Weile auf Eis liegt, genau so wie seine Wrestling-Karriere in den zwei Jahren zuvor. Doch siehe da, zwischen den Auftritten in den wöchentlichen Shows und sogar dem Wahrnehmen der Houseshows auf internationaler Tour hat es Jericho doch tatsächlich geschafft, klammheimlich das neue FOZZY Album einzusingen! Ladies and Gentleman: „Sin And Bones"!
Das Hitalbum „Chasing The Grail" aus dem Jahre 2010 zu toppen, ist alles andere als einfach! Aber FOZZY wären nicht FOZZY, wenn sie das nicht schaffen würden. Hätte auch damals niemand gedacht, dass Chris Jericho beim PPV Vengeance 2001 Stone Cold Steve Austin und The Rock beide AN EINEM ABEND besiegen könnte, um erster Undisputed Champion der WWE-Gerschichte zu werden, richtig???? ;)


HA! Bereits Song Nummer 2 namens „Sandpaper", der erste Track, der im Netz vorab zu hören war, hat schon genug Hitpotential, um die komplette Platte zu tragen. Als Gastsänger konnte man hier AVENGED SEVENFOLD Sirene M. Shadows gewinnen, der dem Ganzen eine ganz besondere Note verleiht. Jericho nicht ganz so hoch singen zu lassen, hätte den Song noch besser gemacht, aber auch so beißt sich der Track in den Gehörgängen fest. Den flott groovenden Opener mit dem creepy Intro „Spider In My Mouth" sollte man allerdings nicht unter den Tisch fallen lassen, SO muss eine Platte beginnen!

„Blood Happens" überrascht nach dem Albumhit dann mit einem sehr zähen Groove und Death Metallischem Backgroundshout. Bereits nach Song Nummer 3 wird bereits wieder glasklar, dass sich FOZZY nach wie vor einen Feuchten um Genregrenzen scheren und einfach machen, was ihnen gefällt. Besonders deutlich wird's, wenn nach der zuckrigen Halbballade „Inside My Head" der thrashige Titeltrack durch die Boxen donnert, nur um dem Hörer gleich danach mit „A Passed Life" eine vollwertige Melancholie-Breitseite zu verpassen, für die fast 1zu1 ein IRON MAIDEN Lick („Ghost Of the Navigator", wenn ich mich nicht irre) ausgeliehen wurde. Jeder Song bewegt sich in seinen eigenen Sphären. Der fehlende rote Faden mag genau das sein, was viele an der Band nicht mögen, allerdings garantiert dieses genrefreie Musizieren einen Abwechslungsreichtum, den man selten erlebt.

Auf „She's My Addiction" teilt sich Jericho den Gesang mit einer unbekannten Dame und MOTÖRHEAD's Phil Cambell steuerte eine Solo bei. Sehr rockige Nummer das. Generell scheint „Sin And Bones" deutlich rockiger ausgefallen zu sein als noch das recht heftig bollernde „Chasing The Grail". Darin liegt wohl auch der größte Unterschied der beiden Alben und dabei werden sich auch die Geister scheiden, welches Album nun das bessere ist. Da man leider zugeben muss, dass „Sin And Bones" ab Hälfte des Albums ein ganzes Stück in Genialität absteigt, entscheide ich mich persönlich für „Chasing The Grail", da es für den schnöden Metaller einfach mehr zu bangen gab. Die moderneren unter den Hartwurstlern werden vielleicht „Sin And Bones" bevorzugen, who knows?!

Klar ist, dass FOZZY eine absolut einzigartige Band ist und noch einen steilen Aufstieg vor sich haben, wenn man bedenkt, dass das neue Album bei Century Media veröffentlicht wurde. Da geht was! Wer FOZZY noch nie live erlebt hat, sollte das dringend nachholen, wenn es mal die Chance dazu gibt wie auf der Tour mit ANTHRAX. Denn live strengt sich Mr. Jericho mindestens genau so an wie im Wrestling-Ring (die Playback-Gerüchte lassen wir einfach mal außen vor) und da zählt er zu einen der Besten, die es jemals gegeben hat! FOZZY RULES!

Nachtrag: Den epischen, sehr ausladenden Albumrausschmeißer „Storm The Beaches" sollte man nicht unerwähnt lassen! Hier scheint es um die Invasion der Normandie zu gehen und FOZZY beweisen hier, dass sies in über 11 Minuten auch mal episch und komplex können! Sehr geil! (Bernie)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 51:49
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 10.08.2012

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