Anubis Gate - A Perfect Forever

ANUBIS GATE - A Perfect Forever Erst seit 2001 spielen ANUBIS GATE zusammen – im April letzten Jahres gab es das Debutalbum „Purification“ – und nun schicken sich die Dänen um Bandkopf und Multi-Instrumentalist JesperJensen mit ihrem Zweitwerk „A Perfect Forever“ an, die durchaus positiven Reaktionen aus dem Vorjahr zu übertreffen und ein ordentliches Schüppchen nachzulegen. Getreu dem Motto „Don´t change a winning team“ ist sowohl besetzungsmäßig als auch bei der Produktion durch keinen Geringeren als Jacob Hansen alles beim Alten geblieben. Da kann man gespannt sein, was ANUBIS GATE 2005 an Sound zu bieten haben. Vom ersten Moment an zeigt sich, dass der Sound merklich gereift ist und es „heller“ ausfällt als noch vor einem Jahr; „Sanctified“ geht direkt ins Ohr, wirkt dennoch sehr majestätisch, wenn nicht gar ein wenig episch auf Grund der vielen Breaks und Wechsel – sechseinhalb Minuten Spielzeit tun ihr übriges – ganz abgesehen von einem sehr vielseitigen Sänger Torben Askholm, der wie auch auf dem Debut besonders in den aggressiveren Parts punkten kann.
Den hohen Grad an Abwechslungsreichtum halten ANUBIS GATE den Rest des Albums aufrecht – sei es das zwischen Riffmonster und melodiöser Halbballade alternierende „Kingdom Come“ oder das mit monumentalem Akustik-Gitarren-Intro versetzte und dann zur rasanten Metalnummer anwachsende „Future Without Past“ – da kommt alles andere als Langeweile auf.
„Curfew“ stellt den Ruhepol des Albums dar und ist bis auf ein eindrucksvolles Gitarrensolo bis zum Schluss fast durchgängig „unplugged“. Danach toben sich ANUBIS GATE mit einer weiteren epischen Nummer „Children Of The Pauper King“ ordentlich aus, erreichen erstaunlich flotte Geschwindigkeitsbereiche und die rasante Gitarrenarbeit macht einiges her – und auch das nachfolgende „Approaching The Inner Circle“ kann trotz leicht geringerer Grundgeschwindigkeit ohne weiteres mithalten.
Mit „The Wanton Blades Of Lust“ und „Epitome Of Delusion“ feuern die Dänen dann noch zwei rhythmuslastige reinen Metaltracks ab – wobei einzig die doch sehr ruhig geratenen Passagen bei letztgenanntem Titel etwas Drive verlieren. Das nur 46-sekündige „Endless Grief“ ist lediglich das Intro für den letzten Titel des Albums. Der Titeltrack „A Perfect Forever“ bringt es auf satte zwölfeinhalb (!) Minuten Spielzeit, in denen er sich zunächst gemächlich aufbaut und fortan in gelungenem Wechselspiel mal straight rockend voranprescht und mal seicht weiterdümpelt ohne dass der Spannungsbogen erschlafft.

Mit „A Perfect Forever“ zeigen Jensen, Askholm & Co., dass sie die Kinderkrankheiten weitgehend ausgemerzt haben. Haben beim Erstling noch diverse Keyboardpassagen zu aufdringlich gewirkt, so finden sich in der knappen Stunde neuen Materials kaum Schwächen, zudem hat insgesamt der Härtegrad leicht zugelegt – und vor allem hat Sänger Torben seine bisweilen störende „Nöligkeit“ abgelegt und liefert nun eine starke und sehr vielseitige Performance ab.

Note: 8,0 / 10

Anspieltipps: „Sanctified”, „Future Without Past”, „The Wanton Blades Of Lust”

VÖ: 19.09.2005

Spielzeit: 59:41 min
Titel: 10
Label: Locomotive Music

(Naglagor)
Kategorie: CD-Reviews