Blacklodge - MachinatioN

Blacklodge_MachinationIndustrial Black Metal ist, abhängig davon wen man fragt, entweder eine avantgardistische Offenbarung oder eine lärmende Überflüssigkeit. Fest steht auf jeden Fall, dass es viel unhörbares Underground-Material gibt, dem das Banner der objektiven Qualitätsarmut quasi auf der Stirn klebt.
BLACKLODGE sind eine französische Band, die seit fast zehn Jahren ihr Unwesen im europäischen Underground treiben und bereits drei Full-Length-Releases sowie zahlreiche Splits mit u.a. ABIGOR veröffentlicht haben. Ihr nun viertes Album „MachinatioN“ wird als weniger experimentell, dafür aber umso druckvoller als die Vorgängerwerke  angepriesen.

 

Gleich zu Beginn des Albums wird gebrettert und gedonnert, was der Synthesizer hergibt. Der Drumcomputer wird zum Ersatz exzessiver Doublebass- und Blastbeat-Eskapaden, was ihn zum stetigen Begleiter durch „MachinatioN“ macht. Weder das Gitarrenspiel, noch der Gesang unterscheiden sich signifikant von konventionellem Black Metal, was in jedem Fall positiv zu bewerten ist. Eiskalte Riffs und fieses Gekeife lassen geben dem Black Metaller allen Grund, stellenweise aufzuhorchen.
Die synthetischen Einschübe wurden größtenteils auf den Rhythmus beschränkt. Stellenweise dringen Dubstep- und typische EBM-Muster durch, die jedoch allesamt nicht so wirklich passen. BLACKLODGE tun sich offenbar schwer damit, beide Genres synergetisch zu kombinieren. Dabei kommt aber bei „MachinatioN“ in jeder Hinsicht der Industrial zu knapp, und nie der Black Metal, was man dieser Band sehr zu Gute halten muss.

Nach mehrmaligem Hören der CD verschwindet zumindest das Nervige, das mit der ungewohnten Rhythmik einhergeht. Jedoch kann auch dann noch nicht von großartiger Musik gesprochen werden, denn der Funke springt einfach nicht über. Meiner Ansicht nach wäre es vielleicht sogar ein besseres Album geworden, wenn ein normales Drum-Set eingesetzt worden wäre, aber dann würde „MachinatioN“ vermutlich erst recht in der Masse des durchschnittlichen Black Metals versinken. Wer auf Industrial Black Metal steht, der kann sich dieses Album gut anhören. Auch sonst handelt es sich um ordentlich eingespielten Black Metal, der zumindest nach mehrmaligem Hören nicht mehr in den Gehörgängen schmerzt.Für eine definitive Empfehlung ist es jedoch einfach nicht gut genug. (Jannick)


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 47:00
Label: Season Of Mist
Veröffentlichungstermin: 21.06.2012

 

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