Stillstand war Ende der Siebziger, Anfang der Achtziger Jahre für die deutsche Rockband NOVALIS ein Fremdwort, denn nicht lange nach dem tollen Konzeptalbum „Flossenengel“ legte man mit „Augenblicke“ ein nächstes Album vor, das so etwas wie den nächsten logischen Schritt hin zum Radiorock darstellte. Befanden sich auf „Flossenengel“ neben vielen kürzeren Songs mit „Im Netz“, „Sklavenzoo“ und „Rückkehr“ auch noch einige längere Stücke, so bewegen sich die 9 neuen Stücke ganz konsequent zwischen drei und fünf Minuten Länge, so dass man hier wirklich von einem kurzweiligen Album sprechen darf.

Kurzweilig ist „Augenblicke“ deshalb, weil es die fünf Musiker erneut geschafft haben, eingängige und schöne Rocknummern zu komponieren, die auch nach 30 Jahren noch faszinierend sein können, selbst wenn man sie zum allerersten Mal hört. Wie schon beim Vorgänger „Flossenengel“ eröffnen NOVALIS auch „Augenblicke“ mit einem wunderschön träumerischen Instrumental namens „Danmark“, das man fast als Liebeserklärung betrachten könnte. Neben diesem befinden sich mit „Cassandra“, „Mit den Zugvögeln“, und „Sphinx“ noch drei weitere Instrumentals auf „Augenblicke“, von denen das ähnlich ruhige „Mit den Zugvögeln“ ebenfalls begeistern kann. Wer eher auf die rockigen NOVALIS steht, für den sind die beiden anderen Instrumentalstücke gedacht sowie später noch „Magie einer Nacht. Als weitere Highlights lassen sich „Ich hab noch nicht gelernt zu leben“ und am Ende „Begegnungen“ herauspicken.

Da auf „Augenblicke“ im Vergleich zum Vorgänger etwas der textliche Tiefgang fehlt, fällt dieses auch rückblickend betrachtet etwas schwächer aus. Die vielen gut gemachten melancholischen Stücke rechtfertigen aber definitiv eine Anschaffung. (Maik)


Bewertung: - / -

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 35:51 min
Label: MiG-Music
Veröffentlichungstermin: 08.06.2012