The Flower Kings - Banks Of Eden

Flower Kings - Banks Of EdenDass es einer Band wirklich sehr gut tun kann, sich ab und an eine Auszeit zu gönnen, um sich anderen Projekten zu widmen oder einfach den Kopf frei zu bekommen, dafür ist das aktuelle THE FLOWER KINGS Album ein sehr schönes Beispiel. Rückblickend betrachtet war das letzte Studioalbum „The Sum Of No Evil“ aus 2007 nicht wirklich berauschend, sondern der Inhalt rauschte mehr oder weniger an einem vorbei, ohne dass die Glückseligkeit der Anfangszeiten der Blumenkönige erreicht werden konnte.

Beides, die Auszeit und die musikalische Belanglosigkeit, hat nun zum Glück ein Ende, denn das inzwischen 11. Studioalbum „Banks Of Eden“ steht in den Startlöchern und dürfte jeden Anhänger des blumigen Sounds zwischen Progressive Rock und Jazz gefallen. Da die Band mit Ausnahme der Position am Schlagzeug, der deutsche Felix Lehrmann ersetzt Zoltan Csörcz, in unveränderter Besetzung agiert, knüpft „Banks Of Eden“ nahtlos an das bisherige Schaffen der Schweden an.

Dazu gehört es auch, das Album mit einem 25-minütigen Epos mit dem schlichten Titel „Numbers“ beginnen zu lassen, das sich überraschend wenig verzettelt und auch deshalb richtig Spaß macht. Genau das ist dann auch die eigentliche Sensation nach der fünfjährigen Pause, die FLOWER KINGS gehen deutlich songdienlicher zu Werke als in der jüngeren und der älteren Vergangenheit. Ein Longtrack und dazu noch vier relativ kurze Stücke (6 bis 7 Minuten), von denen das sehr bedächtig vorgetragene „Rising The Imperial“ am ehesten herausstechen kann, und „Banks Of Eden“ ist nach noch nicht einmal einer Stunde zu Ende. Notorische Nörgler werden sicherlich genau das kritisieren, denn für eine Band, die ihre Fans häufig mit zweieinhalbstündigen Doppelalben verwöhnt hat, sind 53 Minuten fast ein Witz, aber ich finde diese Entwicklung super.

Wer die Special Edition kauft, wird noch etwas mehr auf seine Kosten kommen, diese bietet zusätzliche 20 Minuten an Musik verteilt auf vier Songs, die Zeiten eines einzigen Bonusstückes scheinen endgültig vorbei zu sein. An progressive Göttergaben wie „Stardust We Are“ (1997) und „Unfold The Future“ (2002) kommt zwar auch „Banks Of Eden“ nicht heran, es scheint trotz der Freude über diese Platte schon so zu sein, dass Roine Stolt und seine Mannen die Zielgenauigkeit etwas verloren haben. Das ist aber nicht weiter tragisch. (Maik)

 

Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 53:59 min
Label: Inside Out
Veröffentlichungstermin: 18.06.2012

 

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