Nachtvorst_SilenceBlack Metal aus Holland steht in erster Linie für Experimentierfreudigkeit und Kreativität, was immer wieder von Bands wie URFAUST eindrucksvoll bestätigt wird. Eine der jüngsten Bands dieses Landes sind NACHTVORST, die 2009 erstmals mit ihrem Debüt „Stills“ durchweg positiv im Licht der Presse standen.
Ihre feinfühlige, eigenständige Art und Weise, qualitativ tadellosen Schwarzmetall zu produzieren wurde dabei in erster Linie durch ihren Hang zu genreuntypischen Stilmitteln perfektioniert, die als Markenzeichen dieser Band fungieren sollten. Ihr nun aktuelles Werk „Silence“ macht in dieser Hinsicht auch keine Gefangenen und dürfte von jedem Fan dankbar aufgenommen werden.

Mit einem finster noisigem Einklang beginnt das Album, und verbreitet somit bereits von den ersten Minuten eine stimmig finstere Atmosphäre. Diesmal ist der Einfluss aus dem Metalcore-bereich kaum zu überhören. Knallharte, komplexe Riffs, die auch vor Disharmonien nicht zurückschrecken dominieren das Klangbild, womit dem Black Metal von NACHTVORST eine sehr aggressive Note zukommt. Auch diverse im Stoner/Sluge anzusiedelnde Gitarrenwalzen streuen gewaltig Pfeffer in die Geschichte. Neben der überaus gelungenen Gitarrenarbeit sind es aber die immer wieder vorkommenden Ambient-Parts, die den Hörer verzaubern. So sorgen wunderschön melancholische Keyboard-Gitarrenduette für facettenreiche Abwechslung, die aber ohnehin nicht zu knapp kommt.
Ein weiterer Aspekt auf „Silence“ ist ein nicht zu leugnender Post-Rock Einfluss, der es in Kombination mit den Ambient-Parts emotional absolut in sich hat. NACHTVORST schaffen es auf diesem Album, allerlei gefühlsbetonte Kunstgriffe zu vollziehen, ohne depressiv oder bedrückend zu wirken, was in sich eine große Leistung ist. Auch mit dem finsteren Grölen des Sängers wird diese Atmosphäre beibehalten.

„Silence“ sollte künftig als Musterbeispiel für gelungene interdisziplinären Black Metal gelten. Trotz der mannigfaltigen Einflüsse bleibt ihre Musik immer geradlinig. Sie ist gerade so facettenreich, um als vielseitig zu gelten, und gerade so monoton, dass eine stimmige Eingängigkeit daraus resultiert. Jeder, der atmosphärenbetonten Black Metal mag, und es auch mal etwas langsamer verträgt, ist mit „Silence“ allerbestens beraten. Hier bekommt man tatsächlich aurale Qualität für sein Geld. (Jannick)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 52:19 min
Label: Code666 Records
Veröffentlichungstermin: 14.05.2012
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