pantera-vulgar_display_of_powerZum Geburtstag gibt es immer etwas Feines. Was privat gilt, gilt auch anscheinend für die Musikindustrie und so kommt der PANTERA-Klassiker „Vulgar Display Of Power" zu seinem 20. Geburtstag als Re-Release wieder zu großen Ehren. Ja, man könnte jetzt den ewigen Meckerer geben und über den Wiederveröfentlichungswahn maulen, wenn es aber nur eine handvoll Alben gibt, die diese Ehre verdient haben, gehört „Vulgar Display Of Power" auf jeden Fall dazu.

Für alle, die die 90er Jahre unter einem Stein gelebt haben, erst einmal ein bisschen Musik-Historie. PANTERA hatten 1990 schon vier Alben aufgenommen, die sie in Texas zu einer lokalen Größe hatten werden lassen. Über die Grenzen hinaus aber nicht viel Beachtung bekamen. Daher beschlossen Diamond Darrel (später Dimebag Darrel), sein Bruder Vinnie Paul, Basser Rex Brown und Sänger Phil Anselmo den Glam Metal, den sie bis dahin gespielt haben, aufzugeben und eine wesentlich brutalere Musik zu spielen. Thrash Metal wurde mit Hardcore-Elementen gemixt und der cleane Gesang wich einer Mixtur aus hohen und tiefen Schreien. So begann mit „Cowboys From Hell" eine neue Zeitrechnung der Band und PANTERA wurden zu einer der größten Metal Bands der 90er Jahren.

Nachdem „Cowboys From Hell" schon 2010 neu aufgelegt wurde, ist nun der Nachfolger ebenfalls an der Reihe. Über die Songs braucht man jetzt nicht mehr viele Worte zu verlieren. Songs wie „This Love", „Walk" oder der Opener „Mouth For War" sind auch 20 Jahre nach dem Release noch unerreicht und waren zurecht sofortige Band-Klassiker. "Only Killer, No Filler" ist die Devise. Zusätzlich zu den alten Liedern ist noch der kürzlich entdeckte Song „Piss" auf der CD. Musikalisch wirklich nicht schlecht, zerstört er aber irgendwie das Ende, das vorher mit dem Outro von „Hollow" den perfekten Abschluss hatte. Nicht wirklich ein Kritikpunkt, da der Song sich wirklich sehr gut in den Rest des Albums einfügt, aber als Fan legt man ja sehr viel wert auf solche Dinge.

Womit wir auch zum Prunkstück der Geburtstags-Edition kommen. Die beigelegte DVD enthält, neben den Musikvideos von „Mouth Of War", „Walk" und „This Love", einige Livemitschnitte aus dem Jahr 1992, die auf dem „Monsters Of Rock" in Italien mitgefilmt wurden. Sound- und bildtechnisch muss man heute natürlich ein paar Abstriche in Kauf nehmen. So ist das Bild leicht verwaschen und der Sound könnte etwas differenzierter sein. Allerdings wird man dafür mit einer Band in bester Spiellaune entschädigt und das ist dann doch auch das wichtigste, oder? So knüppeln sich Vinnie Paul, Dimebag Darrel und Rex Brown recht beeindruckend durch das Set, während Phil Anselmo wie gewohnt seinen Ruf als schwertätowierte Rampensau mit "Assi"-Posen fröhnt. Also genau das, was man von PANTERA erwartet und verlangt.

Die 20th Anniversary-Edition kann man eigentlich jedem PANTERA-Fan nur ans Herz legen. Schließlich bekommt man nicht „nur" ein Album, das sowohl den Thrash, als auch den Hardcore massiv beeinflusst hat, sondern auch eine sehr schmucke DVD, die beweist, warum PANTERA so groß wurden und die Band einfach in Bestlaune zeigt. (Simon)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 57:57 min
Label: Rhino Records
Veröffentlichung: 11.05.2012
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