Driver - Countdown

driver_countdownDie Geschichte geht also weiter! Nachdem die aus der Asche der kurzlebigen Supergroup M.A.R.S. hervor gegangenen DRIVER endlich ihr altes Material auf dem Album "Sons Of Thunder" veröffentlichen konnten, gibt es nun einen Nachschlag. Sänger Rob Rock und Produzent Roy Z haben erneut Interesse daran entdeckt und weitere Titel geschrieben. Dabei sind beide vielbeschäftigte Arbeiter in Sachen Metal und haben schon mit den Großen der Szene wie AXEL RUI PELL, HELLOWEEN oder JUDAS PRIEST gearbeitet. Doch der Live-Auftritt beim BYH zeigte, dass auch nach fast zwanzig Jahren noch Fans da waren, welche die Band abfeierten. Das entfachte das Feuer neu, jetzt ist die Zeit endlich reif für "Countdown".

Wie sich jeder denken kann geht man den eingeschlagenen Weg unbeirrt weiter und verschreibt sich einmal mehr einer Melange aus melodischem Heavy Metal und Hardrock. Die lässt sich zu Beginn wie das sein sollte von der heftigeren Seite an. "Return To The Sky" galoppiert im Up-Tempo nach vorne und verneigt sich vor den großen Zeiten des US-Metal. JAG PANZER fallen einem da ein, wenngleich DRIVER noch eine Portion mehr Melodie drauf schlagen.
Treibend und knackig metallisch geht es auch mit "Rising Son" weiter, der Refrain fällt hier aber eher atmosphärisch aus. Die sechs Saiten, welche der Produzent eingezockt hat, tragen diesen unterlegt von Ed Roth´ Keyboardflächen direkt in die Gehörgänge. Hier liegt eine der Stärken der Truppe, wenn sie im Chorus ein wenig das Tempo raus nehmen und einen Breitwandsound auffahren. Gut gelungen auch in "Thief In The Night", das sich im Verlauf von der ruhigen Strohe bis zu knalligen, rockigen Akkorden steigert.

Noch eine Schippe eingängiger kommt der Titelsong rüber, der mit einem tollen Refrain besticht. Hier zeigt sich auch der typische rollenden Groove, der auf einem gezügelten Galopp aufbaut, über den flächige Gitarren laufen und so noch mehr Wucht erzeugen. Funktioniert auch im ebenfalls sehr rockig akzentuierten Rausschmeißer "Babylon" richtig gut, die Nummer hätte DIO gut zu Gesicht gestanden.
Dass sie auch richtig Gas geben können beweisen sie in "Hollywood Shooting Star", bei dem Reynold "Butch" Carlson die DoubleBass ordentlich durchtritt. Düster geht es in "Cry Of The Wounded" zu, dessen schwermütige Riffs toll mit den Key-Schwaden harmonieren. Und mit "Always On My Mind" liefern sie die Quotenballade, welche für die nötige Abwechslung sorgt.

Das Ganze ist wie schon der Vorläufer dazu mit einer in allen Bereichen gelungen Umsetzung gesegnet. Über die druckvollen Produktionen, die Roy Z. abliefert muss man nicht mehr groß diskutieren, HELLOWEEN klangen seit "The Dark Ride" nicht mehr so gut, auch wenn das einigen Puristen nicht passt. Dass der Mann dazu noch eine tolle Axt zelebriert hat er bislang zu selten unter Beweis gestellt. Nicht nur, dass er sein Spiel gut den Kompositionen anpassen kann, er setzt auch selbst Akzente. Egal ob er jetzt ein kerniges Hardrock-Riff wie in "Destiny" raus haut oder immer wieder brillant soliert, hier ist ein Könner am Werk.

Das ist auch am Mikro der Fall, denn Rob Rock gehört zu den besten seines Fachs. Und sein Kompagnon weiß seine Stärken ideal einzusetzen, sein raues Timbre schafft die Gratwanderung zwischen der rockigen Attitüde und metallischer Härte perfekt. Dazu holt er durch seine Kraft und sein Gefühl hier und da noch ein paar Nuancen aus jedem Titel heraus. Schade, dass sich der Mann in den letzten Jahren etwas rar gemacht hat. Gemeinsam haben die beiden Protagonisten in den Archiven gewühlt und noch ein paar Schätzchen bergen können, die seit der Bandgründung irgendwo schlummerten. Dazu trieb man sich gegenseitig an ein paar neue Nummern zu schreiben und die fallen sogar noch ein bisschen stärker aus als auf "Sons Of Thunder". Für Anhänger traditionellen melodischen Metals ein heißer Tipp im Frühjahr. (Pfälzer)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 49:54 min
Label: Metalheaven
Veröffentlichungstermin: 25.05.2012

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